Kreis Gütersloh (lwl). Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) hat im Jahr 2022 rund 222,5 Millionen Euro (2021: 216,7 Millionen Euro) im Kreis Gütersloh ausgegeben. Der Kreis Gütersloh als LWL-Mitglied zahlte im selben Jahr einen Mitgliedsbeitrag von rund 120,2 Millionen Euro (2021: 106,5 Millionen Euro) an den Kommunalverband.
Die Differenz zwischen Ausgaben und Einzahlung stammt im Wesentlichen aus zusätzlichen Bundes- und Landesmitteln, die der LWL verwaltet. Das erklärten jetzt die LWL-Abgeordneten aus dem Kreis Gütersloh in der Landschaftsversammlung Helmut Kaltefleiter (CDU), Arnold Wesling (CDU), Ursula Ecks (SPD), Berit Seidel (FDP/Freie Wähler), Susanne Mittag (FDP/Freie Wähler) und Maxim Dyck (AfD).
Größter Teil der Ausgaben: Soziales
Im vergangenen Jahr unterstützte der LWL mit dem größten Teil seiner Ausgaben insgesamt rund 4.300 (2021: 4.300) behinderte und pflegebedürftige Menschen im Kreis Gütersloh. Insgesamt flossen 108,7 Millionen Euro (2021: 103,2 Millionen Euro) in diese sozialen Aufgaben. Menschen mit Behinderung sollen durch die finanzielle Unterstützung möglichst gleichberechtigt und selbstbestimmt am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können, wie es das Bundesteilhabegesetz fordert.
Zugang zu Jobs erleichtern
Zu dieser Teilnahme gehört unter anderem auch, dass Menschen mit Behinderung arbeiten können, oft in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung. Der LWL finanzierte 2022 im Kreis Gütersloh insgesamt 1.576 (2021: 1.543) Arbeitsplätze in Werkstätten für Menschen mit wesentlicher Behinderung.
Ziel müsse es aber sein, so viele Menschen wie möglich auf dem sogenannten ersten Arbeitsmarkt in Betrieben und Verwaltungen zu beschäftigen, so die Abgeordneten aus dem Kreis Gütersloh. Gerade angesichts des Arbeitskräftemangels solle man jede Chance nutzen und Menschen mit Behinderung den Zugang zu regulären Jobs erleichtern.
Betriebe, die - gemessen an ihrer Mitarbeiterzahl - zu wenige schwerbehinderte Menschen beschäftigen, entrichten deswegen eine Ausgleichsabgabe. Aus diesen Mitteln investierte das LWL-Inklusionsamt Arbeit im vergangenen Haushaltsjahr rund 1,6 Millionen Euro (2021: 1,7 Millionen Euro) im Kreis Gütersloh, um Menschen mit Behinderung ins Arbeitsleben zu integrieren, ihren Arbeitsplatz den eigenen Bedürfnissen entsprechend anzupassen oder zu erhalten.
Ein Teil des selbstbestimmten Lebens ist zudem das Wohnen in den eigenen vier Wänden: Der LWL fördert das ambulant betreute Wohnen als Alternative zum stationären Leben in besonderen Wohnformen (früher: Wohnheim). Im vergangenen Jahr unterstützte der Kommunalverband 788 (2021: 781) Menschen im Kreis Gütersloh dabei, alleine oder mit anderen in der eigenen Wohnung leben zu können.
Inklusion wird beim LWL schon von klein auf gefördert. Deswegen zahlte der Landschaftsverband 2022 rund 4,6 Millionen Euro (2021: 4,4 Millionen Euro) dafür, dass 636 (2021: 635) behinderte Kinder zusammen mit Kindern ohne Behinderung eine Regel-Kindertageseinrichtung besuchen konnten.
Insgesamt besuchten im vergangenen Jahr 213 (2021: 202) Kinder mit Behinderung aus dem Kreis Gütersloh einen Förderschulkindergarten oder eine Förderschule des LWL.
An Entschädigungsleistungen zahlte das LWL-Amt für Soziales Entschädigungsrecht 2022 im Kreis Gütersloh rund 3,1 Millionen Euro (2021: 3,6 Millionen Euro), unter anderem an Kriegsopfer und Hinterbliebene.
Arbeitsplätze beim LWL
Im Kreis Gütersloh arbeiteten im vergangenen Haushaltsjahr 1.085 (2021: 977) Menschen im Dienst des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe, unter anderem LWL-Klinikum Gütersloh.
Bild: Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) hat im Jahr 2022 rund 222,5 Millionen Euro (2021: 216,7 Millionen Euro) im Kreis Gütersloh ausgegeben. (Foto: Landschaftsverband Westfalen-Lippe/Haslauer)