Gütersloh. Mit einem Brief an Sigmar Gabriel, Bundesminister für Wirtschaft und Energie, setzt sich Landrat Sven-Georg Adenauer jetzt dafür ein, dass die geplante Höchstspannungsleitung im Kreis Gütersloh abschnittsweise als Erdkabel verlegt werden kann.
Grundsätzlich stellt Adenauer den Bau der erforderlichen Hochspannungsleitungen nicht in Frage. Sie sind wichtig für die Übertragung von Strom aus erneuerbaren Energien aus den windstarken Bereichen in Norddeutschland zu den Regionen, in denen mehr Strom verbraucht wird. „In Frage gestellt wird vielmehr die Technik der Übertragung und die damit verbundene Belastung der Anlieger“, schreibt Adenauer in dem Brief.
Durch die starke Zersiedelung im Kreis sei es nicht möglich, eine Freileitungstrasse zu finden, mit der die ausreichenden Abstände von mindestens 400 beziehungsweise 200 Metern zu Wohngebieten und -gebäuden eingehalten werden könnten. So ist die Erdverkabelung insbesondere für die drei Trassenabschnitte in Borgholzhausen und Gütersloh sinnvoll.
Zur erhöhten Akzeptanz des neuen Energiemarktes und auch zur schnelleren Umsetzung der Stromtrassenprojekte sieht Adenauer den Bau von Erdkabeln als die wichtigste technische Maßnahme an. „Ich halte es deshalb für angezeigt eine andere Handhabung bei der Zulassung von Erdkabeln zu finden, die Beschränkung auf Pilotvorhaben aufzugeben und Randbedingungen für die Zulassung von Einzelfallprüfungen zu formulieren“, erklärt Adenauer.
„Daher möchte ich Sie bitten, sich für einen flexibleren Einsatz der Erdkabeltechnik bei den Stromtrassenprojekten einzusetzen und die entsprechenden Änderungen der Gesetze anzustoßen“, so der Landrat an den Gesetzgeber. Er unterstützt damit auch die drei Bürgerinitiativen, die sich entlang der Trasse gegründet haben