Gütersloh. „Mir ist es wichtig, dass wir die Dienstjubiläen so feiern wie heute“, betonte Landrat Sven-Georg Adenauer. „Die Dienstjubiläen zeigen, wie treu die Mitarbeiter sind – das ist ein wichtiges Signal nach außen. Das Signal nach innen lautet: Ihr Arbeitgeber bringt Ihnen Wertschätzung entgegen“. In einer Feierstunde ehrte der Landrat Elisabeth Kirchberg, Rainer Fritzsch (jeweils 40 Jahre), Stefan Sussiek und Doris Ewers (jeweils 25 Jahre) für ihre langjährigen Verdienste beim Kreis Gütersloh.
„Eigentlich wollte ich im Krankenhaus arbeiten. Als dort jedoch keine Stelle frei war, habe ich mich beim Kreis beworben“, erklärte Elisabeth Kirchberg. In den 40 Jahren, in der die Rheda-Wiedebrückerin im Fachbereich Gesundheit, Ordnung und Recht für den Kreis arbeitet, hat sie die Entscheidung noch nie bereut: „Obwohl die Arbeit mehr geworden ist, macht sie mir immer noch sehr viel Spaß.“ Kirchberg, die im sozialpsychiatrischen Dienst vor allem in der Anmeldung tätig ist und den wichtigen Erstkontakt mit Hilfesuchenden herstellt, hat in ihrer langen Amtszeit beim Kreis den technischen Wandel miterlebt. „Begonnen habe ich auf einer mechanischen Schreibmaschine, mittlerweile bin ich aber auch im Umgang mit dem Computer sehr sicher“, stellt die staatlich anerkannte Arzthelferin fest.
Nach einer Ausbildung zum Industriekaufmann bei den Anker-Werken in Bielefeld und einer kurzen Laufbahn bei der Bundeswehr startete Rainer Fritzsch seine Karriere in der Verwaltung beim Versorgungsamt Bielefeld. Seit Oktober 2012 arbeitet der Bielefelder im Kreis Gütersloh beim Jugendamt. Im Bearbeiten von Betreuungs- und Elterngeldanträgen sieht der 61-Jährige einen „schönen Abschluss“ seiner beruflichen Laufbahn. „Ich kenne meine Pappenheimer. Die Klientel ist sehr angenehm, nur selten gibt es Querschläger“, schildert Fritzsch. Zu schätzen wissen seine Kollegen vor allem die Einstellung zu seiner Arbeit: Der Jugendamtsmitarbeiter geht auch in kniffeligen Fällen sehr routiniert und pragmatisch vor und ist durch nichts aus der Ruhe zu bringen.
„Eine psychische Hornhaut lässt sich nicht ausbilden, aber in extremen Fällen unterstützt mich meine Ehefrau“, berichtet Stefan Sussiek über die nicht immer angenehmen Seiten im Rettungsdienst. Seit 25 Jahren befördert der Wertheraner schwer- und leichtverletzte Patienten im Kreis, kümmert sich um die notwendige Erstversorgung und begleitet die Notärzte. „Über mein Engagement bei der Freiwilligen Feuerwehr bin ich in den Rettungsdienst gestoßen“, erklärt der Rettungsassistent. Der Vater von drei Töchtern dachte zunächst lange Zeit über eine Karriere bei der Bundeswehr nach, störte sich jedoch an den bürokratischen Hürden. „Weil von Seiten der Bundeswehr alles unnötig kompliziert gehalten wurde, habe ich mich schließlich für den Zivildienst entschlossen“, meint der Familienvater. Als Zivildienstleistender in der Rettungswache Halle/Westf. schnupperte Sussiek 20 Monate in das Aufgabenfeld hinein und wurde im Sommer 1990 schließlich als Rettungssanitäter beim Kreis eingestellt.
Doris Ewers begann im Dezember 1990 als Sozialarbeiterin in der Abteilung Jugend, Familie und sozialer Dienst ihre Tätigkeit beim Kreis Gütersloh. Seit 2012 kümmert sich die Rheda-Wiedenbrückerin um die Adoptionsvermittlung und den Pflegekinderdienst. „Obwohl die Geschichten dahinter sehr belastend sein können, ist das mein absoluter Traumjob“, schwärmt Ewers. Sie schult, qualifiziert und begleitet Pflegeeltern. „Ich sehe die Kinder aufwachsen und erlebe alle Phasen in der Entwicklung“, schildert die Sozialarbeiterin. Ein wenig stolz zeigt sich Ewers über ihr feines Gespür: „In den allermeisten Fällen passen die Profile von Eltern und Kindern sehr gut zusammen und wir müssen kein zweites Mal einschreiten.“ Da die 52-Jährige selbst Adoptivmutter einer Tochter ist, verfügt Ewers über einen besonderen Erfahrungswertschatz, der sich auch in ihrer Arbeit widerspiegelt. Kollegen bewerten sie als sehr einfühlsam, offen und engagiert.