Am 10. März 1959 kam es zu einem Volksaufstand. Ungefähr 300.000 Tibeter versammelten sich vor der Residenz Norbulingka des Dalai Lamas in Lhasa. Das tibetische Oberhaupt war eingeladen worden ohne Begleitschutz eine Theatervorstellung auf einem chinesischen Militärstützpunkt zu besuchen.
Die Bevölkerung befürchtete eine Gefahr für den Dalai Lama und umstellte seinen Palast um ihn zu zwingen, die Einladung abzusagen. Der angestaute Unmut über die inzwischen fast 10 Jahre währende Unterdrückung durch China führte dabei zu lautstarken Forderungen nach dem Abzug der chinesischen Truppen. Die Proteste dauerten eine Woche an, bis sie blutig niedergeschlagen wurden und der Dalai Lama ins Exil nach Indien fliehen musste.
Mindestens 87.000 Tibeter starben bei den Unruhen infolge des Aufstands. Viele Tibeter folgten dem Dalai Lama 1959 unmittelbar ins Exil, aber auch heute noch fliehen viele Menschen aufgrund von religiöser und politischer Verfolgung oder allgemeiner Perspektivlosigkeit aus Tibet. Zwischen 120.000 und 150.000 Tibeter leben derzeit im Exil, die meisten von ihnen in Indien, Bhutan und Nepal.
Seit zehn Jahren beteiligt sich Landrat Sven-Georg Adenauer nun schon an der Aktion „Flagge zeigen für Tibet!“, einer Kampagne der Tibet Initiative Deutschland (TID). Auch in diesem Jahr ließ er zum Jahrestag die tibetische Flagge vor dem Kreishaus Gütersloh hissen, um an den Volksaufstand vom 10. März 1959 zu erinnern. „Wir machen das hier jedes Jahr, solange bis Tibet befreit ist.“, bekräftigte der Landrat gegenüber Margret Köhre von der Regionalgruppe der TID. Sie kam wie in den vergangenen Jahren in Begleitung einiger in Deutschland lebender Tibeter zum Kreishaus Gütersloh.