Rietberg, Dezember 2020: Es ist bereits einige Monate her als das bewegende Theaterstück „Im Herzen ein Nest aus Stacheldraht“ in der Cultura in Rietberg aufgeführt wurde. Das Bühnenstück erzählte die Geschichte des Ferdinand Matuszek, einem polnischen Zwangsarbeiter, zur Zeit des zweiten Weltkrieges und begeisterte viele Zuschauer.
Matuszek wurde als 16-Jähriger gefangen genommen und von seiner Heimat in Polen zur Zwangsarbeit nach Rehme (OWL) deportiert. Dort musste er auf einem Bauernhof bei der Kartoffelernte helfen. Bei der Vorführung wurden die Zerrissenheit sowie die vielen grausamen Erinnerungen des Kriegsgefangenen dargestellt. Verkörpert wurde der bereits 2013 verstorbene Matuszek von Michael Gruner, welcher die Eindrücke und Gedanken hervorragend imitiert hat.
Das Werk ist an die als Buch verfasste Lebensgesichte Matuszeks angelehnt und inszeniert. Das Buch „Ich hatte nichts gegen Deutsche, nur gegen Faschisten“ wurde von Friedhelm Schäffer und Oliver Nickel von der Gedenkstätte Stalag 326 (VI K) Senne gemeinsam mit dem Gefangenen verfasst, um seine Erinnerungen aufzuarbeiten und die bewegenden qualvollen Eindrücke historisch festzuhalten. Neben Buch und Theaterstück gibt es in Stukenbrock Senne eine Dauerausstellung im ehemaligen Arrestgebäude, welche eindrucksvoll über die Zustände im Lager informiert. Mit den Ticketeinnahmen
der Aufführung des Stücks aus dem Januar 2020 möchte der kulturig e.V. die Gedenkstätte unterstützen und übergab bereits Mitte November im kleinen Rahmen eine Spende in Höhe von 400,00 Euro an den Geschäftsführer der Gedenkstätte Oliver Nickel (rechts). Ein Besuch des Vereins an der Stätte, der coronabedingt leider dieses Jahr nicht stattfinden konnte, soll im nächsten Jahr nachgeholt werden.
Bild: Stadt Rietberg