Gütersloh (gpr). Hätten Sie’s gewusst? Gemeinhin ist vom Theater die Rede, wenn Kulturstandorte in Gütersloh abgefragt werden. Auch die Weberei wird genannt, das Veerhoffhaus steht für Bildende Kunst, das Stadtmuseum für Traditionspflege. Im Protokoll der „Arbeitsgruppe Kulturstandort und Kreativwirtschaft“ sind jedoch insgesamt über 50 Orte aufgezählt, an denen in Gütersloh „Kultur“ unterschiedlichster Art geboten wird.
Ganz schön bunt also, die Landschaft. So bunt wie die Zusammensetzung der rund 100 Teilnehmer und Teilnehmerinnen, die seit vergangenem November Impulse geben für die zukünftige „Kulturentwicklungsplanung“. Der Bürgerbeteiligungsprozess, vom Kulturausschuss und den Kulturräumen gemeinsam in Gang gesetzt, geht am Montag, 15. Februar, um 18 Uhr in seine dritte Workshop-Runde und sieht damit bereits die Zielgerade. Denn im April (11.4. 18 Uhr Kleiner Saal der Stadthalle) werden die Ergebnisse in einer großen Abschlussveranstaltung zusammengetragen.
Kulturdezernent Andreas Kimpel sagt jedenfalls jetzt schon ein großes Dankeschön für die hohe Bereitschaft, sich auf eine offene, gleichwohl sehr konzentrierte Bestandsaufnahme, Stärken-Schwächen-Analyse und Zieldiskussion einzulassen. Vereinsvertreter, Künstler und Künstlerinnen, Kulturanbieter aller Art, Pädagogen, aber auch Teilnehmer, die keiner Institution angehören, haben bisher zwei Abende lang in insgesamt sieben „Themenworkshops“ erörtert und zusammengetragen, wie das Angebot in Gütersloh aufgestellt ist, was es braucht und wie das erreicht werden könnte. Dokumentiert ist alles transparent und ausführlich auf der eigens von Christian Schröter eingerichteten Website www.kep-guetersloh.de. Den einen oder anderen mag dabei tatsächlich überraschen, dass – zumindest bei der Stärken-Schwächen-Analyse keineswegs die Forderung nach bestmöglicher finanzieller Unterstützung dominiert. Vielmehr überzeugt die Aufstellung der Stärken, aber auch der Potenziale, die in allen Teilbereichen von der Bildung bis hin zur freien Szene herausgearbeitet werden. Das dürfte auch für die Politik eine gute Grundlage sein, deren Vertreter im laufenden Prozess erklärtermaßen eher eine Beobachterrolle einnehmen.
Auch wenn am Montag um 18 Uhr in den Konferenzräumen der Stadthalle die dritte Runde der Themenworkshops beginnt, ist im übrigen ein Einstieg noch möglich – dank der Website mit guter Vorbereitung. Weitere Infos auch bei den Kulturräumen, Karin Hauertmann, Telefon 05214/822366.