Gütersloh (gpr). „Die Stadt ist voller Kulturakteure“, sagt Inga Michaelis. „Es sind so viele, dass es etwas Zeit braucht, sie kennenzulernen, mit ihnen zu sprechen und aufzugreifen, was sie am meisten bewegt, was sie erwarten und was sie sich wünschen.“ Seit Oktober letzten Jahres ist die 28-Jährige als Kulturstreetworkerin in Gütersloh unterwegs, hat ihr Büro im Fachbereich Kultur und Sport in der Stadthalle Gütersloh. Doch dort ist sie nur selten anzutreffen: Sie erkundet den Lebensraum der Kulturakteure lieber vor Ort. In den Ateliers der vielen Gütersloher Künstler, in den Institutionen oder in den Wohnzimmern einzelner Menschen, die sich – in welcher Sparte auch immer – für die Kultur begeistern. Viele hat sie bereits kennengelernt und freut sich, wenn sie mit Ideen oder mit Tipps für mögliche Förderungen Anstöße geben kann. Oder auch darüber, erst einmal zu erfahren, welche Unterstützung überhaupt gewünscht wird.
Kunst und Kultur auf der einen Seite und auf der anderen Seite der Austausch mit Menschen: Das liegt Inga Michaelis. Sie kommt aus der freien Kulturarbeit, war und ist für das Kindermuseum OWL im Einsatz und engagiert sich freiberuflich im Marta in Herford, wo sie Führungen anbietet. Bereits nach dem Abitur, das sie in ihrer Heimatstadt Bielefeld gemacht hat, stand für sie fest, dass sie die Kultur in den Mittelpunkt ihres Studiums stellen wollte und hat deshalb an der Technischen Universität in Dortmund unter anderem die Schwerpunkte Kulturvermittlung und Kulturanalyse studiert. Theater, Musik und Kunst. Das alles hat sie schon während ihrer Schulzeit interessiert. Die Vielfalt der Kultur; das ist für Inga Michaelis essentiell für die Lebensqualität in der Stadt.
Die Kulturstreetworkerin geht dort hin, wo Kultur stattfindet. Oder bietet auch Sprechstunden an. Damit soll eine Lücke geschlossen werden, die im Rahmen der Kulturentwicklungsplanung ausgemacht wurde. Damit hat die Kulturarbeit vor Ort eine Ansprechpartnerin, um auch Spartenübergreifend Netzwerke zu initiieren. In den nächsten Wochen werden auch die Fragebögen ausgewertet, die im Rahmen des Moduls des Kulturentwicklungsplanes „Kulturelle Bildung“ an alle Kulturakteure verschickt wurde. Diese Auswertung soll weitere Hinweise über die Schwerpunkte, Wünsche und Kooperationen der einzelnen Kulturangebote geben.
Kulturakteure haben viele Facetten. So suchen zum Beispiel auch Ortrud Fechtel und Tanja Masur von der Lebenshilfe Gütersloh den Kontakt zu Inga Michaelis, um das Inklusionsprojekt „FRED“ vorzustellen, das in Kooperation mit Kindertagesstätten und Grundschulen inklusive Gruppenangebote für Kinder von drei bis sieben Jahren macht. Darunter ist auch ein theaterpädagogisches Konzept, das Kindern erste Erfahrungen mit dem szenischen Spiel und der eigenen Interpretation einer Geschichte ermöglicht. Im Mittelpunkt steht dabei die Geschichte von Fred dem Frosch, basierend auf dem Kinderbuch „Fred, der Frosch und eine Schule für alle.“
Wie über diesen Kontakt, plus die Projektinformationen freut sich Inga Michaelis auch über weitere Hinweise, wo sich kulturelle Initiativen und Aktivitäten in Gütersloh befinden. Zu erreichen ist die Kulturstreetworkerin per E-Mail an inga.michaelis@guetersloh.de oder telefonisch unter 05241 823656.