Kuh Genua „Miss Tatenhausen“ begrüßt Schüler der Michaelisschule im inklusiven Klettergarten Gütersloh am Kiebitzhof
Gütersloh /wlv (Re) Einen ungewöhnlichen Besuch hat der Kiebitzhof und „grenzenlos“ - der inklusive Klettergarten Gütersloh am Donnerstag (1. Juni) bekommen: Kuh Genua, „Miss Tatenhausen“, ist mit ihrem Bauern Hartmut Landwehr aus Brockhagen angereist und hat rund 15 Schüler der Klasse 2 a der Gütersloher Michaelisschule, eine Schule für junge Menschen mit geistigen und körperlichen Behinderungen, begrüßt. Anlässlich des „Internationalen Tages der Milch“ (weltweit 1. Juni) hat der Landwirtschaftliche Kreisverband Gütersloh einen „kuhlen“ Erlebnistag rund um die Milchquelle Kuh gestaltet, der von der Kiebitzhof gGmbH finanziell unterstützt worden ist.
Kuh, Klettern, Käse
Milch und Bewegung, Kuh und Klettern, praktisches Erleben mit allen Sinnen stand auf dem Programm: Klettern im inklusiven Klettergarten „grenzenlos“ Gütersloh des Sozialpädagogischen Instituts Gütersloh, mit Rollstuhl oder ohne, auf dem Gelände am Kiebitzhof ist den Schülern geboten worden. Sie konnten während des Aktionstages auf dem 3.000 Quadratmeter Gelände insgesamt 29 Elemente im Niedrig- und Hochseilelementen erkunden.
Rüstig, fit und fleißig wie Queen Elisabeth
Nicht nur das: „Miss Tatenhausen“ hat bei den Kindern großes Interesses geweckt. Sie haben die Kuh mit großen Augen bestaunt. Viele Hände sind gestreckt worden, um sie zu streicheln. Die preisgekrönte Kuh Genua hat bei der Misswahl, beim „Tag der Landwirtschaft“ im Jahr 2011, den Schönheitswettbewerb gewonnen. Ihr Bauer Hartmut Landwehr hat so einiges aus ihrem Kuhleben erzählt. Mittlerweile sei Kuh Genua eine betagte Dame, sie sei 16 Jahre alt. „Für eine Kuh ist das schon ein sehr hohes Alter und unsere Genua ist immer noch rüstig, fit und fleißig wie Queen Elisabeth“, erzählt schmunzelnd der Kuhbauer. Sie habe schon ein langes Leben hinter sich, „und wir lieben unsere alte Dame, es ist schon eine innige Beziehung. Wir sind stolz auf sie, sie hat viele Preise gebracht und uns schon viel Milch gegeben.“
Kühe kauen gemächlich vor sich hin
„Die Kühe werden bei uns zweimal am Tag, morgens und abends, gemolken“, erläutert der Milchbauer. Die Kühe würden aber erst Milch geben, wenn sie zuvor ein Kalb geboren haben. „Die Tragezeit, also die Schwangerschaft, dauert wie beim Menschen auch etwa neun Monate“, berichtet Landwehr. Die Kühe seien gelassene, friedliche Tiere und würden immer gemächlich vor sich hin kauen. „Denn sie sind Pflanzenfresser, sogenannte Wiederkäuer, sie sind mit einer besonderen Verdauung ausgestattet“, erklärt Landwehr, „sie haben anders als der Mensch insgesamt vier Mägen.“ So können sie Gras, Heu und Stroh in großen Mengen verdauen. Wie sieht das Futter einer Kuh so aus und was frisst sie so alles? Die Futterkomponenten wie Gras- und Maissilage konnten die Kinder erfühlen und beschnuppern.
Fit mit Milch
Weiter hat Cornelia Langreck, Milchbotschafterin Landesvereinigung für Milchwirtschaft NRW, eine Unterrichtseinheit mit den Schülern durchgeführt. Das Thema: Gesundes Frühstück mit Milch und Milchprodukten. Neben Wissenswertes zur Bedeutung der Milch, durften sich die Kinder selbst ein köstliches Pausenbrot mit Käse und Co., Obst und Gemüse kreieren. „Milch und Milchprodukte leisten einen wichtigen Beitrag für eine gesunde Ernährung“, erläutert Langreck. „Sie ermöglichen vor allem eine ausgewogene Kalziumzufuhr.“ Kalzium sei vor allem für die Jüngsten wichtig, da dieser ein wichtiger Baustoff für Knochen und Zähne sei. Sie berichtet: „Außerdem hat die Wissenschaft festgestellt, dass Schüler, die morgens frühstücken und in der Schule eine leichte Zwischenmahlzeit mit Milch und Milcherzeugnissen zu sich nehmen, sich besser konzentrieren können.“ Sie seien gestärkt und fit im Unterricht.
Zeichen für mehr Vielfalt und Miteinander
„Kinder wollen die Welt entdecken, wir wollen den Kindern zeigen, woher die Milch kommt und wie wichtig sie ist“, erklärt der Kreisverbandsvorsitzende Andreas Westermeyer zum Anliegen des Kuh-Milch-Erlebnistages. Riechen, Fühlen, Schmecken, Bewegen und Erleben - praktische Erfahrungen und sinnliche Wahrnehmungen sind für Kinder wichtig, um zu verstehen und Abläufe kennen zu lernen. „Wir wollen den Kindern den Ursprung der Milch sichtbar, greifbar, erlebbar machen“, unterstreicht der Vorsitzende. „Zudem wollen wir durch den Besuch im inklusiven Klettergarten am Kiebitzhof und den Kuh-Erlebnistag für die Schulklasse der Michaelisschule, eine Schule für junge Menschen mit geistigen und körperlichen Behinderungen, ein Zeichen für mehr Vielfalt und Miteinander setzen.“