Projekt auf dem Bauhof abgeschlossen
Gütersloh/Rheda-Wiedenbrück. Der Kreis Gütersloh hat sein Logistikzentrum zur Tierseuchenbekämpfung neu aufgestellt und modernen Standards angepasst: Am Mittwoch stellten die Verantwortlichen von Kreis, Feuerwehr und technischem Hilfswerk auf dem Bauhof an der Holunderstraße in Rheda-Wiedenbrück vor, wie die Einsatzkräfte im Ernstfall arbeiten. Vor vier Jahren bei der Bekämpfung der Geflügelgrippe war das so genannte Logistische Zentrum auf dem Bauhof aktiviert worden. Jetzt wurden zahlreiche Optimierungen vorgenommen.
Das Logistikzentrum verfügt über eine neu geschaffene, schnelle EDV-Anbindung an die Goethestraße in Gütersloh, dem Sitz der Abteilung Veterinärwesen und Lebensmittelüberwachung, sowie die Möglichkeit der strikten Trennung in einen reinen und unreinen Bereich. Zudem wurde Mindestausstattung für Verbrauchsmaterial wie Schutzanzüge und Untersuchungsmaterialien angepasst, damit die Tierseuchenbekämpfung ohne Verzögerung sofort startbereit und handlungsfähig ist. Im Mittelpunkt des Projekts stand die Trennung in einen so genannten weißen (reinen) und schwarzen (unreinen) Bereich: Dadurch vermeidet man, dass die Veterinäre, die eigentlich die Tierseuche bekämpfen sollen, die Tierseuche weiter verbreiten. Im Tierseuchenfall erhält der Bauhof von Seiten der Bundesstraße eine zweite Zufahrt, die zum reinen Bereich.
Veterinäre, die mit Proben von den Höfen zurückkommen, steuern das logistische Zentrum über die Zufahrt Holunderstraße an, die unreine Zufahrt. Diese Trennung wird auf dem Gelände weiterverfolgt bis hin zu einem kürzlich gemeinsam mit der Feuerwehr im Kreis Gütersloh angeschafften Hygiene-Container.
Der Kreis ist gehalten, im Tierseuchenfall ein lokales Krisenzentrum einzurichten. Dies besteht im Wesentlichen aus dem Krisenstab und der Einsatzleitung V – V wie Veterinär. Zur Unterstützung der Einsatzleitung V ist es sinnvoll ein logistisches Zentrum (LOZ) einzurichten. Vom LOZ sollen alle Arbeiten koordiniert werden, die sich auf den Höfen abspielen. Dies sind im Wesentlichen die sehr personalintensiven Maßnahmen wie klinische Untersuchungen und Probenahmen (vor allem Erst- und Aufhebungsuntersuchungen in Sperrbezirk und Beobachtungsgebiet) und Ermittlungen von Kontakten zu potenziell infizierten Tieren.
Der Bauhof bietet als LOZ ideale Vorrausetzungen bezüglich der Lage, des direkten Zugriffs des Kreises und er hat ein ausreichendes Platzangebot. Das Projekt kostete rund 60.000 Euro, 30.000 sind anteilig für den Hygiene-Container bezahlt worden. Dessen Preis lag bei über 90.000 Euro.
Die Veterinäre des Kreises Gütersloh sehen das Bedrohungspotential durch die Geflügelpest und die Afrikanische Schweinepest als nach wie vor sehr hoch an.