Rettungswagen mit elektrohydraulischer Schwerlasttrage jetzt auch in Rietberg
Gütersloh. In der Rettungswache Rietberg wird nun auch ein Rettungswagen (RTW) mit einem neuen elektrohydraulischen Fahrtragensystem eingesetzt. Dies macht es möglich, schwergewichtige Patienten mit einem Gewicht von bis zu 328 Kilogramm zu transportieren. Der neue RTW wird ab sofort von den Rettungsassistenten der Rettungswache Rietberg genutzt.
Marcel Buntrock von der Rettungswache Rietberg erklärt: „Mit dem neuen RTW können wir die Patienten schonender anheben und absetzen. Tiefere Außenzugriffsfächer ermöglichen uns zusätzlich rückenschonendes Arbeiten.“ Per Knopfdruck kann die Besatzung des Rettungswagens die Trage bedienen. Im Patientenraum des neuen Rettungswagens befinden sich neben einem zweiten vollwertigen Begleiterstuhl auf der Beifahrerseite auch größere Arbeitshöhen und größere Schubladen. Diese machen das Arbeiten für die Besatzungen ergonomischer und effizienter.
Weitere besondere technische Ausstattungen des Fahrzeuges bestehen in einer luftgefederten Hinterachse und einer schlüssellosen Motorweiterlaufschaltung. Das hatte sich bereits mit der Anschaffung der letzten Fahrzeuge bewährt. „Gerade die Luftfederung hat sich in den vergangenen Jahren immer weiter entwickelt, so dass wir die Patienten möglichst schonend transportieren können“, erklärte Liudger Brüning seinen Kollegen bei der Vorstellung des neuen RTWs. Zur Ausstattung der neuen Generation der Rettungswagen gehören auch je ein Defibrillator, ein Beatmungsgerät, Spritzenpumpe und ein Tragestuhl mit Treppenraupe. Die gesamte Ausstattung liegt preislich im Bereich einer oberklassigen Limousine, allein die elektrohydraulische Trage kostet den Kreis 36.000 Euro. „Viel Geld, aber damit sichern wir den Transport und die bestmögliche Versorgung unserer Patienten“, unterstich Buntrock.
Seit 2004 beschafft der Kreis Gütersloh die Fahrzeuge modular. Alle Fahrzeuge bestehen zum einen aus einem Trägerfahrgestell der Marke Mercedes Sprinter und zum anderen aus einem sogenannten Kofferaufbau der Firma GSF in Twist. Das Kofferkonzept sieht vor, das der Aufbau nach circa vier bis fünf Jahren vom Trägerfahrgestell getrennt wird, um es nach einer Aufarbeitung auf ein neues Fahrgestell zu montieren. Dadurch können die Lebenszeit des Kofferaufbaus um weitere vier bis fünf Jahre verlängert und zugleich die Kosten für Ersatzbeschaffungen verringert werden. Die ersten Koffer haben nun ihre zehnjährige Laufzeit erreicht. Darum wurde das Innenraumkonzept für die Rettungswagen überarbeitet, um die medizinische Versorgung der Patienten und die Arbeitsabläufe im Fahrzeug weiter verbessern zu können.
Der neue RTW ist bereits der Vierte seiner Generation. Die gleichen Fahrzeuge werden bereits in den Rettungswachen in Halle/Westf., Schloß Holte-Stukenbrock und Versmold erfolgreich eingesetzt. Der Kreis Gütersloh hat 15 Rettungswagen, von denen sich zwölf im ständigen Einsatz befinden. Drei stehen vollwertig ausgestattet als Reservefahrzeuge zur Verfügung.