Eine gute Zusammenarbeit und das gemeinsame Arbeiten an vereinbarten Zielen – diese Merkmale zeichnen die Kooperationen der Stadtwerke Gütersloh mit der lokalen Landwirtschaft aus.
Seit 30 Jahren wird auf Grundlage von Kooperationsvereinbarungen gemeinsam für den Schutz des Trink- und Grundwassers gearbeitet. Zwei Kooperationen gibt es, sie leben von dem Engagement ihrer Mitglieder. Als Steuerungselement gibt es in beiden Kooperationen jeweils einen Beirat, bestehend aus Vertretern der Landwirtschaft, der Wasserversorgung beziehungsweise der Stadt Gütersloh und beratenden Mitgliedern des Kreises Gütersloh. Vier langjährige Beiratsmitglieder wurden jetzt verabschiedet. Ihr gemeinsamer Antrieb in den vergangenen Jahrzehnten: Eine gewässerverträgliche Landwirtschaft wirkt sich unmittelbar auf die Qualität des Grundwassers aus. Ziel der Kooperationsvereinbarung sind deshalb beispielsweise die Reduktion des Nitrateintrages in das Grund- und Oberflächenwasser sowie die Vermeidung des Eintrags von Pflanzenschutzmitteln.
Erfolgreicher gemeinsamer Wasserschutz seit mehr als 30 Jahren
Seit 1992 besteht die „Kooperation Landwirtschaft/Wasserwirtschaft“ zwischen den in den Wasserschutzgebieten ansässigen Landwirten und dem heimischen Versorgungsunternehmen. Sie hat zum Ziel, sich für den nachhaltigen Schutz der Grundwasserressourcen in den Wassergewinnungsgebieten der Stadtwerke Gütersloh einzusetzen. Seit der Geburtsstunde der Kooperationsvereinbarung ist Ulrich Bultmann dabei: Nach 30-jähriger Tätigkeit als Dienststellenleiter der Kreisstelle Gütersloh der Landwirtschaftskammer NRW und als ebenso langes Mitglied im Beirat endet seine Tätigkeit zum 31. Januar 2023. Ebenfalls verabschiedet wurde nach mehr als zwei Jahrzehnten als weiteres langjähriges Mitglied der Vertreter der Quenhorner Landwirtschaft Heinrich Vering. Als dienstälteste Wasserschützerin verlässt auch Dr. Mechtild Meier den Beirat. Die langjährige Leiterin des Bereichs Technik und Erzeugung bei den Stadtwerken Gütersloh verabschiedete sich nach 33 Jahren in den Ruhestand. Bereits seit 1989 begleitete sie den Trinkwasserschutz und brachte die Vertreter der Landwirtschaft und die der Wasserwirtschaft an einen Tisch. Eine vertrauensvolle Basis und die stimmige Zusammenarbeit zeichneten die Kooperationsarbeit für sie aus. Nach vielen Jahren der Kooperation zahlt sich der Einsatz aller Partner weiterhin aus. Im Gegensatz zu anderen NRW-Landesteilen ist in Gütersloh keine Aufbereitung des Trinkwassers zur Reduzierung des Nitratgehaltes erforderlich. Durch die zielgerichtete Kooperation liegt der Nitratgehalt heute deutlich unter dem Grenzwert der Trinkwasserverordnung von 50 Milligramm pro Liter. Erst im Jahr 2021 haben die Stadtwerke Gütersloh gemeinsam mit lokalen Landwirten und den Gemeindewerken Herzebrock-Clarholz die siebte Verlängerung dieser Kooperationsvereinbarung für weitere fünf Jahre unterzeichnet.
Nachhaltiger Trinkwasserschutz im gesamten Stadtgebiet
Seit 2001 gibt es außerdem eine weitere Kooperationsvereinbarung „Kooperation Landwirtschaft/ Stadt Gütersloh“ nach dem bewährten Vorbild der Kooperation in den Wasserschutzgebieten. Diese zweite Zusammenarbeit im Auftrag der Stadt Gütersloh ermöglicht im gesamten restlichen Stadtgebiet, das heißt auch außerhalb der Wasserschutzgebiete, vorbeugende Maßnahmen zum Grundwasserschutz vor vermeidbaren Einträgen von Nitrat und Pflanzenschutzmitteln. Ein wichtiges Ziel ist es unter anderem, die Wasserqualität der vielen Hausbrunnen im Außenbereich des Stadtgebietes zu schützen und zu verbessern. Auch aus diesem Beirat wurde Ulrich Bultmann verabschiedet. Dort war er seit 2001 als Beiratsmitglied tätig. Außerdem wurde Christine Lang, langjährige Umweltdezernentin der Stadt Gütersloh, verabschiedet. Seit 2001 hatte sie die städtische Kooperation mit den Gütersloher Landwirten begleitet, im Sommer 2022 war sie in den Ruhestand gegangen.
Weitere Informationen unter: www.stadtwerke-gt.de/privatkunden/wasser/trinkwasser
Zum Hintergrund:
„Kooperation Landwirtschaft/Wasserwirtschaft“ seit 1992:
- Erste Unterzeichnung im Jahr 1992.
- Vertragspartner sind der Landwirtschaftliche Kreisverband Gütersloh im Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverband e.V., die Kreisstelle Gütersloh der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, die Stadtwerke Gütersloh und die Gemeindewerke Herzebrock-Clarholz.
- 2021 wurde die Kooperation um weitere 5 Jahre verlängert.
- Ziel ist der nachhaltige Schutz der Grundwasserressourcen in den Wassergewinnungsgebieten.
- Die Gewässerschutz-Maßnahmen werden von den beteiligten Wasserversorgern finanziell und durch Beratung unterstützt. Der Beirat der Kooperation entscheidet schließlich über die Verwendung der zur Verfügung stehenden Mittel.
„Kooperation Landwirtschaft/ Stadt Gütersloh“ seit 2001:
- Erste Unterzeichnung im Jahr 2001.
- Kooperationspartner sind die Stadt Gütersloh, die teilnehmenden Landwirtinnen und Landwirte, die landwirtschaftlichen Ortsverbände Gütersloh, Isselhorst sowie Avenwedde-Spexard, der Landwirtschaftliche Kreisverband Gütersloh und die Kreisstelle Gütersloh der Landwirtschaftskammer NRW.
- 2022 wurde die Kooperation um ein weiteres Jahr verlängert.
- Die Gewässerschutz-Maßnahmen werden von der Stadt Gütersloh finanziell unterstützt. Im Auftrag der Stadt Gütersloh ist das Team der Stadtwerke Gütersloh für die Beratung und Betreuung aller Themen rund um die Kooperation zuständig.
Bilder: Stadtwerke-Geschäftsführer Ralf Libuda (l.) und Beiratsvorsitzender Andreas Großewinkelmann (r.) verabschiedeten die jahrzehntelangen Mitglieder des Beirats der „Kooperation Landwirtschaft“ (v.l.): Heinrich Vering, Dr. Mechtild Meier und Ulrich Bultmann.
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Stadtwerke-Kooperationsberaterin Anke Femmer (l.) und Gerhard Kattenstroth (r.) bedankten sich bei den langjährigen Mitgliedern der Kooperation Landwirtschaft im Auftrag der Stadt Gütersloh: (v.l.) Christine Lang und Ulrich Bultmann.
(Fotos: Stadtwerke Gütersloh GmbH)