Sehr viele Menschen strömten am Samstagabend zum „Konzert-fair-gnügen“ in den Gemeindesaal der Pavenstädter Johanneskirche. So wurden immer mehr Stühle zusammengestellt, und schließlich musste man ganz nah zusammenrücken, um die „Rohdiamanten“, den Kinderchor der Musikschule für den Kreis Gütersloh e.V., und den Frauenchor „Singen ohne Grenzen“ in Aktion zu erleben. Pfarrerin Erika Engelbrecht freute sich über die vielen Besucher und begrüßte sie im Namen der ev. Kirchengemeinde und der Fair-Trade-Steuerungsgruppe, die zu diesem Konzert eingeladen hatte.
Swingend und mit den Silben von Uli Führes Jazz-Kanon „Hallo Django“ auf den Lippen betrat der Frauenchor „Singen ohne Grenzen“ den Saal und versetzte das Publikum sogleich in eine heiter-gelöste Stimmung. Der Kinderchor der Kreismusikschule „Die Rohdiamanten“, verstärkt durch drei Sängerinnen des St.-Pankratius-Kinderchores, legte sofort nach mit drei Liedern ihrer Chorleiterin Gudrun Elpert-Resch über Kinder aus aller Welt, die zusammen leben, spielen, singen, tanzen und träumen. Und sie machten den zahlreichen erwachsenen Zuhörern singend klar: Wir sind das Morgen!
„Ihr habt die Wahl, ob ihr uns entmutigt und klein macht oder uns Mut macht und an unsere Stärken appelliert.“ Einige Kinder im Publikum fühlten sich gleich so angesprochen vom selbstbewussten Auftritt ihrer Altersgenossen, dass sie sich spontan tanzend und singend zu den „Rohdiamanten“ hinzugesellten. Die präsentierten sich souverän in verschiedenen Sprachen, sangen z. B. auf Französisch drei Lieder aus dem Film „Die Kinder des Monsieur Mathieu“ und auf Spanisch drei Songs aus der Fernsehserie „Violetta“, während die Frauen singend Grenzen überwanden und sowohl auf Schwedisch, Englisch, Hebräisch als auch in Zulu brillierten. Unterstützt wurden sie dabei von den Pianistinnen Chihiro Masaki und Ulrike Salzwedel.
Neben den chorischen gab es auch solistische Beiträge. So sang die erst 8-jährige Eleonora Reichert mit glockenheller Stimme ein kosakisches Wiegenlied. Die 15-jährige Elena Al-Taie entzückte als „Carmen“ mit einer temperamentvoll vorgetragenen „Habanera“. Ganz nebenbei führte sie noch gemeinsam mit ihrer 14-jährigen Klavierbegleiterin, der Chinesin Amy Zhou, mit einer gehörigen Portion Witz und Charme durchs überaus abwechslungsreiche Programm.
In der Pause und nach dem Konzert gab es Gelegenheit für Gespräche bei einem guten Glas Wein oder Saft aus fairem Anbau, das Pfarrerin Engelbrecht gemeinsam mit den Eine-Welt-Kreis-Aktiven Maik Schrey und Ralf Engelbrecht-Schreiner ausschenkte.
Am Ende stimmten Zuhörer, Chöre und Solisten in das hebräische Friedensgebet „Shalom chaverim“ ein und wurden so zu einer klingenden Gemeinschaft. Pfarrer Ulrich Klein bedankte sich bei Chorleiterin Gudrun Elpert-Resch: Dieses Konzertfairgnügen solle nicht das letzte gewesen sein.