Was bedeuten die Veränderungen bei Konsumentenverhalten und Kundenerwartungen für Unternehmen und ihre Prozesse? Wie können Unternehmen die Digitalisierung nutzen, um sich diesen Herausforderungen zu stellen? „Mit dem Thema ‚Konsum der Zukunft‘ haben wir offensichtlich einen Nerv getroffen“, freute sich Albrecht Pförtner, Geschäftsführer der pro Wirtschaft GT, die die Veranstaltungsreihe ‚Zukunfts.Kreis.GT‘ organisiert. Mit rund 120 Gästen war der Diskussionsabend bei der Tönnies Unternehmensgruppe in Rheda-Wiedenbrück komplett ausgebucht.
Dr. Stephanie Rumpff, Leiterin Industry Development Europe bei PricewaterhouseCoopers (PwC), stellte die Studie ‚Global Consumer Insights‘ vor, die jährlich die weltweiten Änderungen im Konsumentenverhalten aufzeigt. „Der Kunde entscheidet sich letztlich für die Lösung, die seinen individuellen Bedürfnissen entspricht“, betonte Rumpff. Am Beispiel von Amazon werde dies besonders deutlich: Durch die Analyse von Kundendaten erhalten Kunden passgenaue Angebote. Gleichzeitig werde durch Sicherung dieser Daten Vertrauen in das Unternehmen geschaffen. Rumpff schlussfolgert: „Kundenorientierte Innovationen sind daher der Schlüssel eines jeden Unternehmens, um am Markt zu bestehen.“
Ralf-Thomas Reichrath, Mitglied der Geschäftsführung der Tönnies Unternehmensgruppe, Martin Ehlert, Geschäftsführer der Gustav Ehlert GmbH & Co. KG und Philipp Rieländer, Geschäftsführer der Lüning Gruppe diskutierten im Anschluss zur Bedeutung des veränderten Konsumentenverhaltens für ihr Unternehmen und dessen Prozesse.
Martin Ehlert betonte, dass sich Unternehmen stärker darauf einstellen müssten, dass Kunden heutzutage vor allem Geschwindigkeit, Bequemlichkeit und Service einfordern. Wesentlich sei es, stetig digitale und technische Innovationen hinsichtlich des Mehrwerts für das eigene Unternehmen zu evaluieren. Durch die Umstellung auf einen Online-Shop habe die Gustav Ehlert GmbH & Co. KG einen neuen Absatzmarkt erschlossen, gleichzeitig aber auch die Herausforderung aufgeworfen, Lieferungsprozesse so zu optimieren, dass die Kunden ihre Ware auch am nächsten Tag erhalten.
Philipp Rieländer erwartet, dass auch Lebensmittel zukünftig stärker online verkauft werden – sei es als Vorbestellung, die im Markt abgeholt wird oder per Lieferung an die Haustür. Digitalisierung könne helfen, die Abläufe noch effizienter zu gestalten, beispielsweise durch die Automatisierung in der Logistik oder bei der passgenauen Werbung und Kommunikation. „Wir stellen unser Unternehmen agil auf, um schnell auf neue Lösungswege reagieren zu können“, erläutert Rieländer.
Ralf-Thomas Reichrath hob die Bedeutung von durchgängigen und transparenten Informationen hervor: „Prozesse können nur dann optimiert werden, wenn diese Informationen vom Lieferanten bis zum Kunden zur Verfügung stehen. Dafür müssen wir weg vom produkt- hin zum kundenorientierten Denken. Wirtschaftliches Handeln orientiert sich letztendlich am Kunden.“