Gütersloh (gpr). Das Porträtbild des preußischen Königs Friedrich Wilhelms IV. hat jetzt in der Kirchstraße 21 eine neue Heimat gefunden. Damit kehrt ein Andenken an den König an einen Ort zurück, den er bereits einmal besucht hat. Der preußische König übernachtete im Haus des Großtuchhändlers Johann Wilhelm Bartels, als er zur Grundsteinlegung für das Ev. Stiftische Gymnasium in Gütersloh weilte. Noch heute erinnert eine Bronzetafel in der Aula an diese Grundsteinlegung im Jahre 1852. Dr. Reinhard Zinkann hatte das Bild des Berliner Porträtmalers Franz Krüger entdeckt, und hatte dieses und zwei Lithografien für die Stadt ersteigert. Jetzt hat er die Kunstschätze der Stadt Gütersloh geschenkt, um sie in der Kirchstraße 21 der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Eine der Lithografien ist eine Kopie des Porträts Friedrich Wilhelms IV. von Krüger, angefertigt von dem Lithografen und Kupferstecher Carl Wildt, der von 1830 bis 1870 in Berlin arbeitete. Der Ornamententwurf des Passepartouts stammt ausweislich der Signatur von dem Berliner Zeichner, Kunstmaler und Lithographen Theodor Hosemann (1807-1875), seit 1857 Professor an der Berliner Akademie der Künste.
Alle waren angesehene und bekannte Künstler in Berlin. Die zweite Lithografie zeigt den Vater Friedrich Wilhelms IV., den preußischen König Friedrich Wilhelm III. (1770-1840), dessen Porträt wurde von dem Lithographen Emil Krafft angefertigt, der den König 1831 mit dem schwarzen Adlerorden zeigt. Der Hohe Orden vom Schwarzen Adler war der höchste preußische Orden. Als Vorlage diente ein Porträt des Berliner Malers Ernst Gebauer (1782-1865).
Auch der preußische König Friedrich Wilhelm III. hatte für Gütersloh eine große Bedeutung. Während seiner Regierungszeit wurde Gütersloh 1825 zur Stadt erhoben und in den 3. Stand der Städte einbezogen. Diese durften dann einen Abgeordneten in den Westfälischen Provinziallandtag in Münster („Westfalenparlament“) wählen, der 1826 erstmals tagte.