Neue Spinde, ein moderner Duschbereich und ein einladender Pausenraum mit Küche und Balkon – das neue Sozialgebäude der Kläranlage Putzhagen bietet mit seinem geräumigen Hygiene-Bereich und einem großen Gemeinschaftsraum moderne Räumlichkeiten mit dem notwendigen Platz für 35 Angestellte. Anfang 2017 wurde das neue Sozialgebäude, dessen Kosten sich auf 1,25 Millionen Euro belaufen, in Betrieb genommen. Um sich selbst einen Eindruck von dem neuen Gebäude zu verschaffen und sich über die zukünftige Einführung einer vierten Reinigungsstufe zu informieren, hat Bürgermeister Henning Schulz kürzlich die neuen Räumlichkeiten zusammen mit dem Betriebsleiter Karl-Heinz Schröder, dem Elektromeister Josef Specht und dem Abwassermeister Maximilian Menke besichtigt.
„Es wurde mit der Zeit einfach zu eng“, weiß Karl-Heinz Schröder um die Notwendigkeit des neuen Anbaus Bescheid. Die letzte räumliche Erweiterung des Klärwerks Putzhagen fand zuletzt in den 90er Jahren statt. Nachdem vor zehn Jahren aber auch der Kanalbetrieb zum Klärwerk im Westen Güterslohs hinzukam, wurde der Platz im Schwarz-Weiß-Bereich und Gemeinschaftsraum knapp. Die Schwarz-Weiß-Anlage besteht aus zwei durch einen Waschraum getrennte Bereiche. Ein Bereich dient als sogenannter weißer Bereich dem Ablegen, Aufbewahren und späteren Wiederanlegen der Straßenkleidung. Der sich idealerweise anschließende Mittelteil enthält die sanitären Einrichtungen (Waschbecken, Duschen). An den Mittelteil schließt sich der sogenannte schwarze Bereich an, der dem Anlegen und späteren Aufbewahren der Arbeitskleidung dient. „Wir haben zuletzt sogar versetzt angefangen, weil die Duschen nicht für alle Mitarbeiter ausgereicht haben“, erinnert sich Josef Specht an den hohen Planungsaufwand, als der Raum noch sehr begrenzt war. Um das zu ändern, begann auf dem 8 ha großen Gelände der Kläranlage Putzhagen Ende 2015 der Bau des neuen Sozialgebäudes. Dieses wurde Anfang 2017 fertiggestellt und bietet eine zusätzliche Nutzfläche von 700 qm.
„In den neuen Räumen hat mit insgesamt vier Spinden jeder genug Platz für seine Straßen- sowie für seine Arbeitskleidung“, zeigt sich Specht zufrieden mit dem neuen Stauraum seiner Kollegen. Und auch unter den Duschen gibt es kein Anstehen und Warten mehr, geschweige denn ein versetzter Arbeitsbeginn. Nach Geschlechtern getrennt wurde sowohl für die Damen, als auch für die Herren ein separater Schwarz-Weiß-Bereich eingerichtet, der auf 35 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sprich 5 Frauen und 30 Männer, ausgelegt ist. Und auch die Kolleginnen und Kollegen wissen den neuen, geräumigen Schwarz-Weiß-Bereich zu schätzen. „Die Umstellung hat gut geklappt und wurde durchweg positiv angenommen“, freut sich Karl-Heinz Schröder über einen geordneten Betriebsablauf.
Neben dem neuen Schwarz-Weiß-Bereich und einigen Büroräumen beherbergt das Sozialgebäude auch einen neuen Gemeinschaftsraum. Auch hier sei der Platz nicht ausreichend gewesen für die Kollegen, die bei jedem Wetter draußen arbeiten und deshalb einen Pausenraum besonders dringend benötigen, so der Elektromeister. Dazu komme laut Schröder, dass das Klärwerk außerhalb der Stadt läge und daher viele Mitarbeiter die Möglichkeit nutzen, vor Ort ihre Mittagspause abzuhalten. Mit zwei Kühlschränken, zwei Mikrowellen, einem Backofen, einem Kochfeld und sogar einem Wasserspender bietet vor allem die neue Küche allerhand, um ohne langes Warten sein Mittagessen gemeinsam mit seinen Kollegen zubereiten oder anrichten zu können. „Jetzt kann man hier auch mal die Zeitung ausklappen, ohne dass man einem anderen in die Quere kommt“, freut sich Josef Specht über die großräumige Gestaltung des Gemeinschaftsraums. Denn mit den zahlreichen Tischen und Stühlen lädt der helle und gut belüftete Raum zum Verweilen und zur gemeinschaftlichen Mittagspause ein. „Es ist schön, dass wir unsere eigenen Vorstellungen einbringen konnten und die Kollegen von der Stadtreinigung sind auch schon vorbeigekommen, um sich Tipps zu holen“, freut sich Specht über die Mitgestaltungsmöglichkeit und die Vorbildfunktion des neuen Sozialgebäudes.
Und diese neuen Räumlichkeiten haben die Kolleginnen und Kollegen des Klärwerks Putzhagens mehr als verdient. Denn die Arbeit der Mitarbeiter des Klärwerks bekomme oftmals nicht die Aufmerksamkeit, die sie verdiene, weil sie hauptsächlich auch unter der Erde ablaufe, so Schulz. Was das Klärwerk Putzhagen für die Gütersloher Bürgerinnen und Bürger leistet, ist ebenso bemerkenswert. „Wir sorgen dafür, dass wenn zuhause die Klospülung betätig wird, das Wasser in ein paar Stunden wieder sauber in die Dalke fließt, “ fasst der Betriebsleiter die Leistung seiner Kollegen zusammen. Dreckiges Wasser fließt ab, sauberes Wasser wird gebracht: „Quasi ein Rundum-Sorglos-Paket“, schmunzelt Karl-Heinz Schröder. Um dieses Rundum-Sorglos-Paket auch in Zukunft in hoher Qualität anbieten zu können, war eine Erweiterung der Räumlichkeiten somit unumgänglich.
Und auch in Zukunft stehen noch weitere Bauvorhaben im Klärwerk Putzhagen an. So schilderte Betriebsleiter Karl-Heinz Schröder dem Bürgermeister anhand einer anschaulichen Präsentation die Pläne der Errichtung einer neuen vierten Reinigungsstufe. Die neue Reinigungsstufe soll mittels Aktivkohlefilter auch Mikroschadstoffe wie Arzneimittel und Pflanzenschutzrückstände vollständig entfernen können. Der Antrag für die Genehmigung und die Fördergelder ist bereits gestellt und in nächstem Jahr soll das Projekt dann ausgeschrieben werden, um die vierte Reinigungsstufe Ende 2019 in Betrieb nehmen zu können. Das Gütersloher Klärwerk testet dieses Filterverfahren schon seit 2012 mit großem Erfolg und auch der Bürgermeister zeigt sich beeindruckt von den neuen Reinigungsmöglichkeiten, die sich durch das Filterverfahren bieten.