Im Rahmen einer Landtagsfahrt besuchte die evangelische Gemeinde Rheda-Wiedenbrück den heimischen Abgeordneten Hans Feuß in Düsseldorf. Neben dem üblichen Einblick in das tägliche Politikgeschehen hatte diese Gruppe erstmalig die Chance, auch religiöse Aspekte der politischen Institution kennenzulernen.
Die 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden vor dem eigentlichen Programm vom Landtagsmitarbeiter Dr. Helmut Loos empfangen und bekamen eine exklusive Führung. Diese wurde in dem wohl wichtigsten religiösen Ort des Landtags begonnen: im Raum der Stille. „Dies soll der Ort im stressigen Politikalltag sein, zu dem Menschen hinkommen können, um Ruhe zu finden“, erläutert Loos. Der schallgedämpfte Raum solle ein Gesamtkunstwerk des Malers Gotthard Graubner darstellen und für alle Religionen offen sein. Jeden Donnerstag fände hier eine Andacht statt.
Anschließend bekamen die Besucherinnen und Besucher das einzige Kreuz im Hause, welches sich im Fraktionssaal der CDU befindet, gezeigt. Auch von christlichen Bräuchen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter war die Rede. Wenn einmal im Jahr die Sternsinger kämen, verkleideten sich auch einige Mitarbeiter als die heiligen drei Könige und sängen ebenfalls etwas.
Nach der Einführung in die parlamentarische Arbeit und dem Besichtigen einer Plenarsitzung traf die Gruppe für eine Diskussion auf Hans Feuß. Im Gespräch wurden sowohl Gemeinsamkeiten als auch Unterschiede zwischen den Gremien in Politik und Kirche deutlich. Vor allem die Frage nach Einigkeit und Kompromissen unterscheide die politische Arbeit von der in kirchlichen Gremien: Wir sind in unserer Arbeit immer sehr um einvernehmliche Entscheidungen bemüht“, stellte ein Gemeindemitglied fest. „Gerade politische Entscheidungen in einer Koalition basieren immer auf Kompromissen, aber so konnten wir schon viele gut Dinge in NRW umsetzten, die den Menschen zu Gute kommen“, erklärt dagegen Hans Feuß.