Flüchtlingsberatung besucht Ferienspiele
Gütersloh, 10. Juli 2015 – Am Anfang war es David schon ein bisschen peinlich – so als Junge in seiner ersten Tanzstunde überhaupt. Da musste er erst einmal über seinen eigenen Schatten springen
Die Mädchen und Jungen leben alle mit ihren Familien in einem Flüchtlingsheim, die meisten von ihnen sind bereits vor einigen Monaten nach Gütersloh gekommen und sprechen mittlerweile schon gut Deutsch. „Aber diese Kinder kommen kaum raus, weil sie eben in einer Unterkunft leben, die recht weit außerhalb liegt“, erklärt Flüchtlingsberaterin Fatma Aydin-Cangüleç, während die Mädchen und Jungen sich zu lauten, elektronischen Rhythmen austoben. „Deswegen wollten wir etwas mit ihnen unternehmen.“ Sie fragte bei der Tanzschule Stüwe-Weissenberg an, ob sie mit einigen Kindern an der Zumbatomics-Stunde – also Zumba für Kinder – teilnehmen dürfe. Und die Tanzschule sagte zu.
„Traut euch ruhig“, feuert Sarah Topmöller, Auszubildende zur Tanzlehrerin im dritten Lehrjahr, unterdessen ihre kleinen Schüler an: Neben David und den anderen Mädchen und Jungen aus dem Flüchtlingsheim nehmen auch weitere Kinder an dem Kurs teil. „Und stellt euch so, dass ihr etwas sehen könnt.“ Die nächste Trinkpause folgt. „War ich gut?“ fragt Leon atemlos – auch Zumba für Kinder kann ganz schön anstrengend sein.
Und dann ist die Stunde auch schon wieder vorbei. Auf die neun Flüchtlingskinder wartet jetzt noch ein Eis, dann geht es zurück zu ihren Familien. David will wissen, ob hier nicht auch Hip-Hop-Stunden stattfinden – denn schließlich legt der „Zumbatomics“-Kurs der Ferienspiele jetzt erst einmal eine kurze Pause ein. „Mir hat das heute nämlich echt gut gefallen.“