Erste Rübenaussaat unter neuen Vorzeichen
Gütersloh /WLV (Re): Bauern sind auf den Feldern im vollen Gang: Neben Bodenbearbeitung und Düngung sind die heimischen Landwirte im Kreis aktuell besonders damit beschäftigt, Kartoffeln und Zuckerrüben in den Boden zu bringen.
„Da beide Kulturen keinen Frost vertragen, ist es immer ein Abwägungsprozess, wann die Knollen und das Rübensaatgut in den Boden kommen“, erklärt der Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Gütersloh Andreas Westermeyer. Früh genug solle es sein, damit die Pflanzen eine ausreichend lange Vegetationsperiode nutzen könnten, aber nicht zu früh, damit die jungen Pflänzchen nicht durch den Frost geschädigt würden. Außerdem müsse der Boden abgetrocknet sein, um Bodenverdichtungen zu vermeiden.
„Kartoffeln und Rüben können in diesem Jahr in einem guten, lockeren Saatbett abgelegt werden“ erläutert der Vorsitzende, denn in diesem Winter habe es erfreulicherweise ausreichend tiefe Temperaturen gegeben und somit habe der Boden eine gute Frostgare, also eine lockere, krümelige Bodenstruktur.
Rübenaussaat unter neuen Vorzeichen
In diesem Jahr steht die Rübenaussaat unter ganz neuen Vorzeichen: „Sie ist die erste Aussaat unter den Vorgaben der neuen EU-Marktordnung ohne Zuckerquote“, unterstreicht Westermeyer. Mit dem Ende der Quote entfalle auch die Mengenbegrenzung für die Erzeugung von Zucker in der Europäischen Union. Das bedeute auf der einen Seite, dass die Landwirte nicht mehr so stark im Rübenanbau begrenzt seien, auf der anderen Seite aber auch, das die Rübenpreise viel stärker schwanken könnten. „Wir hoffen, dass diese Frucht in unserer Region - vorwiegend im Raum Halle und Werther angebaut - für die Rübenanbauer weiterhin wirtschaftlich bleibt“, so Westermeyer. Die Kartoffelbauern unterliegen dagegen schon seit langem den Marktschwankungen. Die Erfahrung zeigte hier, dass längere marktbedingte Durststrecken oft durch gute Erntejahre auch wieder ausgeglichen werden könnten.