Herzgesundheit auf dem Prüfstand
Gütersloh/Bielefeld (kgp). Anfangs tritt der Sportler noch locker in die Pedale, dann wird der Widerstand stetig stärker. Keanu Staude (18) kommt mächtig ins Schwitzen. Vor kurzem hat er seinen Profivertrag beim Fußballclub Arminia Bielefeld unterschrieben und muss sich nun bei Chefarzt Privatdozent Dr. Fikret Er am Klinikum Gütersloh einem Herztest unterziehen. Das Belastungs-EKG fordert das Herz des Jungfußballers und prüft seine Leistungsfähigkeit.
„250 Watt muss er als Profi schaffen und seine Herzfrequenz sollte bei etwa 200 liegen“, sagt Dr. Fikret Er. Bis zu dieser Maximalbelastung wird der Anfangswiederstand des Ergometers alle drei Minuten um 50 Watt erhöht. Staude ist fit, spielt seit zehn Jahren in den Kinder- und Jugendmannschaften der Arminia. Dennoch lässt der Club seine Gesundheit mit dem Eintritt in die Profimannschaft zur Sicherheit des Spielers gründlich überprüfen. Neben den allgemeinen Fitnesstests wird auch das Herz untersucht. „Als Mittelfeldspieler muss er viel laufen und das fordert ein starkes Herz“, betont Dr. Fikret Er.
Dr. Er ist selbst Leistungssportler und hat als leidenschaftlicher Zehnkämpfer an vielen Meisterschaften teilgenommen. Sport gehört für den Mediziner selbstverständlich zum Leben. Seit diesem Jahr ist der Chefarzt der Kardiologie am Klinikum Gütersloh für die fachmedizinische Betreuung der Profisportler von Arminia Bielefeld verantwortlich. Jeweils einmal jährlich vor Saisonbeginn müssen die Fußballer zum Herztest erscheinen, um jegliches Gesundheitsrisiko beim Leistungssport – wie etwa eine Herzmuskelentzündung – auszuschließen. Neben dem Belastungstest gehören auch ein Ruhe-EKG und ein Herzultraschall zur Untersuchung dazu. Die Mediziner beurteilen dabei die Herzstruktur, die Pumpleistung und den Herzrhythmus. „Wir untersuchen sehr genau, damit die Sportler unbesorgt ihre Höchstleistungen bringen können“, sagt Dr. Er.
Bemerkt der Kardiologe Auffälligkeiten wie Herzrhythmusstörungen, muss das nicht unbedingt das Karriereende des Sportlers bedeuten. Eine medikamentöse Behandlung kann in einigen Fällen schon ausreichend sein, um das Herz des Spielers wieder zu stabilisieren.
Keanu Staude muss sich keine Sorgen machen. „Er ist topfit“, bilanziert Dr. Er nach den Tests zufrieden und wünscht dem Profifußballer viel Erfolg für die kommende Saison.