Vom Mittelmeer nach Ostwestfalen: Was ist typisch für die Türkei? Was ist typisch für Deutschland? Wie wird im jeweils anderen Land gelebt, geglaubt und diskutiert? Im November 2014 lernten das 15 Jugendliche der Geschwister-Scholl-Schule bei einem Auslandsaufenthalt in Antalya kennen. Vom 4. Mai bis zum 9. Mai folgte jetzt der Gegenbesuch der türkischen Schülergruppe, die von der stellvertretenden Bürgermeisterin Monika Paskarbies im Ratssaal begrüßt wurde. Gemeinsam mit den Betreuern Mehmet Ünlü, Nezihe Esmeli und Erhan Korkmaz reisten 15 Jugendliche im Alter von 14 bis 16 Jahren nach Gütersloh. Untergebracht waren sie in den Familien der Gütersloher Schülerinnen und Schüler.
Der Kontakt kam durch das Internationale Bildungs- und Begegnungswerk Dortmund (IBB) zustande, das gute Beziehungen in die Türkei pflegt. Sie suchten den Kontakt zum Jugendzentrum Gençlik Merkezi und zur Schule in Antalya. Außerdem stellte das IBB den Schulen die Dolmetscherin Burçu Özcan zur Seite. „Das IBB hat uns mit seiner Türkei-Erfahrung sehr geholfen“, berichtet Lehrerin Claire Mesch. Auch die Deutsch-Türkische Jugendbrücke unterstützt den Austausch.
Den Besuch in der Türkei haben die Schüler der neunten Jahrgangsstufe im vergangenen Jahr sehr genossen. Sie haben neue Freundschaften geschlossen und wollten ihren türkischen Gastschülern daher eine ebenso tolle Zeit in Gütersloh ermöglichen. „Dafür haben die Jugendlichen wochenlang mitgeplant“, lobt die Lehrerin. Auf dem Programm standen Besichtigungen einer Gütersloher Moschee, des Jugendtreffs Bauteil 5, der Firma Claas und ein Schwimmbadbesuch. „Wir sind begeistert von den Schülern. Es ist eine nettes Miteinander und eine super Stimmung“, freuen sich die Gütersloher Lehrerinnen Claire Mesch und Simone Herzig. Der Austausch baue Vorurteile ab, sorge für gegenseitige Inspiration und ergänze den Unterricht in den Themen Demokratie, Frieden, Gerechtigkeit und EU. „Wir hoffen, dass der Austausch zu einem dauerhaften Projekt wird“, bilanzieren die Organisatorinnen die gelungene Premiere.