Gütersloh (gpr). Justus und Mika keschern entlang der Wasserpflanzen, Luke befördert einen Rollegel in eine Wasserschale, Philip hat sogar einen kleinen Fisch gefangen: Mit Katja Anstoetz, Mitarbeiterin der Biologischen Station Gütersloh/Bielefeld, wurde der Teich im Stadtpark zu einem wahren Naturerlebnis für die Klasse 2a der Josefschule. Gefördert wird das naturpädagogische Angebot von der Umweltstiftung Gütersloh.
Ausgestattet mit Sieben, Wasserschalen, Pinseln, Becherlupen und Bestimmungshilfen erkundeten die 25 Grundschüler das Leben am und im Teich. „Das Keschern macht einfach Spaß und wir lernen ganz viele neue Tiere kennen“, freut sich die achtjährige Thea und leert ihr Sieb in der Wasserschale aus. Wie sich später herausstellt, hat sie einen Rückenschwimmer, auch Wasserbiene genannt, gefunden. Neben den bekannten Tieren wie Fröschen, Fischen und Teichhühnern entdecken die Zweitklässler vor allem kleine Tiere: Libellenlarven, Molchlarven und Wasserskorpione. „Manchmal muss man ganz genau hinschauen“, erklärt Katja Anstoetz den neugierigen Zweitklässlern, die außerdem darauf achten müssen, dass sie ausreichend Wasser und möglichst keine Blätter oder Algen in den Schalen haben. Der neunjährige Alessio hat eine Schnecke gefangen, Luke einen Rollegel und Philip sogar einen Fisch. Insgesamt haben die Kinder mit Hilfe von Katja Anstoetz 16 unterschiedliche Tierarten in dem Teich bestimmt. „Man sieht, wie begeistert die Kinder bei der Sache sind. Es ist eine wichtige Erfahrung im Umgang mit der Natur, die auch Respekt und Umsicht schult“, freut sich Klassenlehrerin Petra Kordsmeier.
„Wir wollen den Kindern ein Naturerlebnis ermöglichen, das sie fasziniert und der Natur näher bringt“, erklärt Katja Anstoetz. Die Mitarbeiterin der Biologischen Station hat seit 2009 bereits mit mehr als 1200 Schülerinnen und Schülern aus Gütersloh in knapp 60 Veranstaltungen Teiche und Bäche untersucht.
Die Umweltstiftung Gütersloh ermöglicht es jährlich zehn Klassen, kostenlos das naturpädagogische Angebot „Naturforscher an Bach oder Teich“ der Biologischen Station zu nutzen. „Die Schüler können draußen in der Natur praktische Erfahrungen sammeln, selbstständig forschen und einen Eindruck von der Artenvielfalt in Gewässern gewinnen“, erklärt Gritli Noack-Füller, die bei der Biologischen Station für die Naturpädagogik zuständig ist. Neben der Untersuchung von Teich oder Bach haben sie und ihre Kollegin unter anderem auch die Themen „Schwalbenforscher an unserer Schule“ und „Wildbienen – kaum bekannt, aber sehr nützlich“ ausgearbeitet, die den Schulen dann zur Verfügung gestellt werden und als Anstoß zu verstehen sind, selbst in der Natur aktiv zu werden. Mehr Informationen über die Biologische Station Gütersloh/Bielefeld gibt es telefonisch unter 05209/980101 oder auf der Internetseite www.biostation-gt-bi.de.