"Little Red Suitcase" und "Schneeweiss & Rosenrot" hießen die Bands, mit denen Johanna Borchert bekannt wurde. Doch die Musik der studierten Jazzpianistin mit Wurzeln in Bremen reifte in wenigen Jahren von der experimentellen, improvisierten Solo-Piano-Musik zu einem nicht weniger experimentierfreudigen Singer-Songwriter-Stil und vermag innerhalb eines Abends auch diese Strecke mehrmals hin- und zurückzulegen. Am Freitag, 29. Januar, um 20 Uhr, ist Johanna Borchert im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Jazz in Gütersloh“ im Kleinen Saal der Stadthalle zu hören.
Für ihr 2014 erschienenes Album „FM Biography“, auf dem Johanna Borchert ihr Gesangsdebüt unter eigenem Namen gab, bekam sie im Mai 2015 den ECHO Jazz als „Sängerin des Jahres national“. Man meint die Spuren des Studiums bei der britischen Gitarren-Legende Fred Frith am Mills College in Oakland/Kalifornien zu hören, das die spielerischen Möglichkeiten der „Rock in Opposition“-Bewegung der 70er Jahre und die kühle Intensität aus Robin Holcombs Werken der frühen 90er zusammenführt. Wie diese führte auch Johanna Borcherts Weg zusehends zu einer elektronischen Musik mit Gesang.
Johanna Borchert kennt man in Gütersloh seit einem beeindruckenden Auftritt Ende August dieses Jahres zum Ende einer Ausstellung der Künstlerin Luise Krolzig in der Martin-Luther-Kirche. Stefan Hentz schrieb auf Zeit-online über das später mit dem ECHO Jazz ausgezeichnete Album, auf dem Johanna Borchert Pianistin und Sängerin, Vorder- und Hintergrund, Popmusikerin und Klangkünstlerin zugleich ist: "Ihre Songs sind auf einer ersten Ebene simple, autobiografisch gespeiste Popstücke, basieren auf einfachen Klavierbegleitungen, die Borcherts beweglicher Gesang als Spielwiese nutzt. Doch schnell geraten sie auf die schiefe Bahn, rutschen ab, bauschen sich auf, zerfleddern und verlieren – scheinbar – die Fassung."
Das Konzert von Johanna Borchert am 29. Januar und das folgende mit WDR 3 Jazz am 5. März gehören zur vierteiligen Abonnementsserie "Jazz in Gütersloh - Frühjahr 2016". Am 15. April 2016 kommt "European Jazz Legend" Arild Andersen ins Theater und am 25. Juni 2016 beschließt mit dem ersten Bassisten von Weather Report, dem Tschechen Miroslav Vitous, eine weitere "European Jazz Legend" den illustren Reigen. Karten für die Konzerte gibt es als Einzelkarten für 20 bzw. 27 € plus jeweiliger Gebühr an jeder Vorverkaufsstelle und über die Seite www.jazz-gt.de. Abonnements zum Preis von 68 bzw. 93 € sind ausschließlich über das ServiceCenter der Gütersloh Marketing GmbH, Berliner Straße 63, 33330 Gütersloh, info@guetersloh-marketing.de, Telefon 05241-2113636.