Endlich kann sie sich wieder schmerzfrei bewegen. Sogar tanzen ist möglich. Ingrid Martini hat sich von Dr. Frank Hellwich und Dr. Eugen Klein am Klinikum Gütersloh ein neues linkes Hüftgelenk einsetzen lassen. Dank der sehr schonenden Operation nach der so genannten AMIS-Methode, kann die 73-Jährige nur drei Tage nach dem Eingriff schon wieder laufen.
„Ich bin sehr glücklich mit diesem Ergebnis“, sagt die Bielefelderin. Sie hatte sich die Abteilung für Orthopädische Chirurgie am Klinikum gezielt wegen der hier angewendeten Operationstechnik ausgesucht. Seit 2010 werden dort alle Patienten nach der AMIS-Methode operiert – mit sehr guten Erfolgen. „Die Patienten sind viel schneller wieder mobil, weil wir bei der OP sehr gewebe- und nervenschonend vorgehen“, erklärt Dr. Frank Hellwich. Sein Team operiert als einzige Klinik in der Region nach diesem Prinzip.
„Man braucht als Operateur eine lange Ausbildung, um die Technik sicher zu beherrschen“, sagt Dr. Eugen Klein. Er habe sie am Klinikum Gütersloh eingeführt und sei froh, dass sein Nachfolger Dr. Hellwich diese Methode übernommen hat. Mit viel Feingefühl und Erfahrung wird dabei das neue Hüftgelenk von schräg vorne durch einen kleinen Hautschnitt zwischen den Muskelsträngen hindurchgeschoben und an die richtige Stelle platziert. Die Muskeln, Bänder und Nerven werden dabei nicht verletzt, sondern nur verdrängt. Das führt nachher zu einer besseren Heilung und Stabilität. Auch Wechseloperationen können mit dieser Technik durchgeführt werden.
Nach der Operation ging Ingrid Martini zur Anschlussheilbehandlung. „Die haben sich dort gewundert, dass ich so schnell wieder belastbar bin“, sagt die Bielefelderin. 16 Tage nach der Operation schaffte sie den Anstieg zur Sparrenburg in Bielefeld auf Krücken. Eigentlich wollte sich Ingrid Martini vor ihrer Goldhochzeit nicht operieren lassen, tat es dann aufgrund der Schmerzen und des instabilen Gefühls im Bein aber dennoch. Entgegen ihrer sonstigen Tanzleidenschaft wählte das Goldpaar für den Festtag kurz nach der OP dann den langsamen Walzer. „Der Wiener Walzer geht erst wieder nach einem Vierteljahr“, sagt Martini und lacht zufrieden. Erst muss die Prothese richtig einwachsen.