„Be inspired, be inspirational“ – das war diesmal das Motto des Gütersloher Parkour-Camps. Bereits zum neunten Mal trafen sich vom 21. bis 23. Juli rund 200 Traceure aus ganz Deutschland und dem Ausland an der Janusz-Korczak-Gesamtschule in Gütersloh. Ob Anfänger oder Fortgeschrittene – im Zentrum des dreitägigen Camps unter der Leitung von Diplompädagoge Claus-Peter Mosner standen Kreativität, Neues ausprobieren und Lernen voneinander.
Mit seinen verschiedenen Workshops und freiem Training gab Deutschlands größtes Parkour-Camp den Teilnehmerinnen und Teilnehmern so die Gelegenheit, sich an kreativen Sprüngen und kunstvollen Tricks auszuprobieren.
„Parkour ist nicht mehr nur ein Trend, sondern eine fest etablierte Sportart“, berichtet Claus-Peter Mosner, genannt Pitt, vom städtischen Fachbereich Jugend und Bildung. Entstanden im Jahr 2008 als pädagogisch begleitetes Projekt zur Gewaltprävention bei Jugendlichen über das erste Parkour-Camp 2009 bis hin zum Bau eines Parkour-Parks auf dem Gelände der Hauptschule Nord – der Sport ist in Gütersloh eine Marke. Er lebt von dem Engagement und der tatkräftigen Unterstützung der Traceure. Deshalb folgten an diesem Wochenende Sportler aus ganz Deutschland aber auch der Schweiz, Türkei, Serbien und sogar Australien dem Ruf der Szene nach Gütersloh, um gemeinsam zu trainieren und sich gegenseitig zu inspirieren.
„Wir sind eine Gemeinschaft, wir sind eine Familie“. So beschreibt Pitt Mosner die Parkourszene. Anders als bei vielen Sportarten stehe hier nicht der Wettkampf im Fokus. Stattdessen werde jeder integriert und aufgenommen. Diese Mentalität zeigt sich auch in dem in Gütersloh angebotenen Inklusionstraining, das auch körperlich und geistig eingeschränkten Jugendlichen die Möglichkeit gibt, Teil der Parkourszene zu werden. Denn beim Parkour gehe es nicht ums „Kräftemessen“, sondern vielmehr um die Kreativität, den Freigeist und seine eigenen Grenzen kennen zu lernen, erklärt Mosner. Das weiß auch Hazal Nehir am Parkoursport zu schätzen, die extra aus der Türkei angereist ist. So betont die türkische Traceurin: „Das beste am Parkour ist, dass man sich selbst ausdrücken und frei sein kann und niemand einem sagt, was man machen soll.“ Auch Bogdan Cvetkovic hat den weiten Weg aus Serbien auf sich genommen, um beim diesjährigen Camp als Trainer zu agieren: „Hier ist eine gute Stimmung und eine gute Energie. Es ist immer schön, neue Leute kennen zu lernen und sein Wissen auszutauschen.“
Am Ende fiel das Fazit von allen Organisatoren und Traceuren durchweg positiv aus. Zahlreiche Spenden u.a. von der Nüssing-Stiftung, der Sparkasse Gütersloh aber auch Privatspenden und Sachspenden wie die Gerüste und die Verpflegung trugen dazu bei, dass das Parkour-Camp auch in diesem Jahr wieder ein voller Erfolg wurde. Und auch nächstes Jahr wird wieder ein Camp stattfinden – dann wird mit Nummer 10 ein kleines Jubiläum gefeiert.