Einen Achtungserfolg verbucht die Industrie- und Handelskammer Ostwestfa-len zu Bielefeld (IHK) mit ihrem zum ersten Mal angebotenen Projekt „DIGI-ZUBIS – Auszubildende digitalisieren ihren Betrieb“. 27 Auszubildende aus neun Unternehmen haben über sechs Monate in Projektarbeiten Digitalisie-rungspotenziale in ihren jeweiligen Unternehmen ausgearbeitet.
Dabei her-ausgekommen ist beispielsweise eine Anwendung, mit der Schadensmeldungen in einem Immobilienunternehmen online abgewickelt werden können. In einem weiteren Projekt wurde eine App entwickelt, mit deren Hilfe Reparaturaufträge für Auflieger in einer Spedition erfasst werden. Während des Projektes wurden sie von Coaches der IHK begleitet. Wegen der Fülle erfolgreicher Projekte soll die nächste DIGIZUBI-Runde bereits im Herbst dieses Jahres star-ten.
Aktuell beteiligt waren die Unternehmen Alhorn GmbH & Co. KG, Lübbecke, Karl Brand KG, Gütersloh, SK Pharma Logistics GmbH, Bielefeld, Hölkemeier Spedition GmbH, Minden, Westfalia intralog GmbH, Herford, L.I.T. Spedition GmbH, Minden, Nagel-Group, Borgholzhausen, Heggemann AG, Büren, und Am Buschkamp Immobilien GmbH & Co. KG, Bielefeld.
„Die Ergebnisse haben mich sehr beeindruckt“, sagt Ute Horstkötter-Starke, IHK-Geschäftsführerin Berufliche Bildung. „Dieses Projekt ist auf der einen Seite eine besondere Gelegenheit für die Auszubildenden, eigenständige Ideen auszuarbeiten und Erfahrungen in der Selbstorganisation auszubauen. Auf der anderen Seite ist es für Unternehmen natürlich von Vorteil, zusätzliches Digitalisierungspotenzial zu identifizieren.“ Gemeinsam mit den zuständigen Projektleitern Benjamin Schattenberg und Bodo Venker überreichte sie den Teilnehmerinnen und Teilnehmern eine Auszeichnung für ihre Ideen. Dr. Christoph von der Heiden, IHK-Geschäftsführer Industrie, Öffentlichkeitsarbeit, Volkswirtschaft, ist von dem Projekt überzeugt: „Junge Menschen haben häufig eine intuitive Beziehung zu digitalen Möglichkeiten und kommen sehr schnell auf Ideen, die sich in der Praxis gut umsetzen lassen.“
Das Projekt der „Am Buschkamp Immobilien GmbH & Co. KG“ aus Bielefeld hat sich den Schadensmeldungen an und in Gebäuden gewidmet. Bisher liefen die komplexen Schadensmeldungen per E-Mail oder Telefon ein. Neuerdings wer-den die Meldungen der Immobilienverwaltung nun online mitgeteilt und können direkt mit Anhängen und Fotos versehen werden. „Ich fand, dass das Projekt DIGIZUBIS schlicht und ergreifend klasse und zeitgemäß war. Unsere Auszubildenden fühlten sich wahrgenommen und unheimlich motiviert, aktiv et-was beizutragen“, zeigte sich Marius Jagiello, Filialleiter und Ausbilder bei Am Buschkamp Immobilien, begeistert. „Die Auszubildenden sind im Zuge des Projektes und in der Zusammenarbeit über sich hinausgewachsen. Es war Lernen im praktischen Rahmen.“ Auch für Celina Marie Gicevic, Auszubildende bei Am Buschkamp Immobilien, war die Teilnahme bei den DIGZUBIS eine tolle Erfahrung: „Besonders hervorzuheben ist, dass das Digitalisierungsprojekt uns als Azubis die Möglichkeit gegeben hat, selbstständig ein Projekt auszuwählen und von Anfang an ausarbeiten zu können. Ich bedanke mich bei der IHK Ostwestfalen zu Bielefeld für die tolle Zusammenarbeit, die Unterstützung und den Anstoß, die Digitalisierung in unserem Unternehmen voranzutreiben.“
Bei der Nagel-Group Logistics SE mit der Zweigniederlassung Borgholzhausen werden die Reparaturaufträge für Auflieger, die bisher noch in Papierform geführt wurden, nun über eine App abgewickelt, die den komplexen Reparaturprozess übersichtlich und stets aktuell abbildet. Felix Kruppa, Auszubilden-der im Beruf „Kaufmann für Spedition und Logistikdienstleistung“: „Für mich war es ein Gewinn, da wir an der selbstständigen Leitung des Projekts wachsen konnten und sich hierdurch auch die Möglichkeit ergeben hat, zukünftig Prozesse in unserem Unternehmen kennenlernen und digitalisieren zu dürfen.“ Auch Jana Foth, Ausbildungsreferentin bei der Nagel-Group, ist mit den Ergebnissen der Projektarbeit zufrieden: „Wir haben bei dem Projekt mitgemacht, da es uns wichtig ist, dass unsere Auszubildenden frühzeitig eigen-ständig Ideen entwickeln und in Projekten umsetzen können. Oft haben Auszubildende einen anderen Blick auf Prozesse und deren Digitalisierung.“
Weitere Informationen zum Projekt gibt es auf der IHK-Homepage unter www.ostwestfalen.ihk.de oder bei Benjamin Schattenberg, IHK; Tel.: 0521 554-223, und Bodo Venker, Tel. 0521 554-268.
Bild: Auftakt gelungen: Die Organisatoren, Teilnehmerinnen und Teilnehmer der ersten Runde des „DIGIZUBI“-Projektes der IHK Ostwestfalen. (Foto: IHK Ostwestfalen)