Erster inklusiver Hundeführerschein der Ferienspiele ist ein voller Erfolg
Gütersloh (gpr). Anna, Emma und Lena führen die Hunde Freddy und Happy spazieren, Lina gibt Bullterrier Rumo ein Leckerli, Till krault Beagle Freddy hinter den Ohren. Der Umgang mit Hunden macht Spaß – und will gelernt sein. 17 Kinder und Jugendliche – darunter neun Inklusionskinder – legten in den Osterferienspielen den ersten inklusiven Hundeführerschein ab. Dieser ist Teil des Modellprojektes „Inklusion in der Kinder- und Jugendförderung“ mit dem Land Nordrhein-Westfalen und wird von der Stadt Gütersloh in Kooperation mit dem Verein für Körper- und mehrfach Behinderte und für Menschen mit Förderbedarf (VKM) angeboten.
„Hunde kennen keine Ausgrenzung“, sagt Meike Moeller-Friedrich, Bereichsleiterin beim VKM. Genauso wenig wie die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Alter von acht bis 17 Jahren. Mit viel Spaß lernten sie an vier Terminen gemeinsam alles Wichtige über den Hund. Von der Anatomie über die Körpersprache bis hin zur Zahnpflege. Nach Vorträgen von Hundetrainerin und Tierpsychologin Sarah Kamin geht es mit der Deutschen Dogge Carlsson, Bullterrier Rumo, Beagle Freddy, Pitbull Butcher, Boxer Baghira und Happy regelmäßig an die frische Luft. „Am tollsten finde ich an dem Kurs die Mischung aus Lernen und Rausgehen“, sagt der elfjährige Simon. Sören findet es gut, dass er seinen Labrador Gin mitbringen kann. Auch wenn etwa die Hälfte bereits einen eigenen Hund hat, lernen alle viel Wissenswertes über den besten Freund des Menschen. „Die Pflege ist besonders wichtig, man sollte dem Hund sogar regelmäßig die Zähne putzen“, staunt Simon. Andere Kinder, zum Beispiel Till, wollen gerne einen Hund haben. Einige der Eltern wollen mit dem Kurs zunächst testen, wie ihr Kind mit Hunden umgeht, und sich dann einen kaufen.
„Im Umgang mit den Hunden lernen die Kinder Respekt, Wertschätzung und Verantwortung“, sagt Meike Moeller-Friedrich. Die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer achten darauf, dass die Tiere genügend Wasser bekommen und entfernen ihre Hinterlassenschaften beim Spaziergang. „Die Inklusionskinder profitieren besonders von den Hunden: Sie merken die Zuneigung und Verlässlichkeit der Tiere und wenn die Hunde ihre Nähe suchen, ist das ein gutes Gefühl“, erklärt Moeller-Friedrich. Während des Spaziergangs werden die Leinen regelmäßig unter den Kindern und Jugendlichen weitergereicht. Zufriedenes Lächeln sieht man besonders in den Gesichtern der Hundeführer. Die Nähe zu den Tieren genießen alle sichtlich.
Hundetrainerin Sarah Kamin und Meike Moeller-Friedrich sind mehr als zufrieden mit dem Ferienspielkurs. Es werde sogar überlegt, den Kurs das nächste Mal als Freizeit mit Übernachtungen anzubieten. Die Kinder und Jugendlichen kommen dann sicher gerne wieder. Der ein oder andere vielleicht sogar mit seinem eigenen Hund.