Gütersloh (gpr). Die Evangelische Versöhnungs-Kirchengemeinde Rheda-Wiedenbrück und die Stiftung Ravensberg, respektive ihr Vorsitzender Wolfhart Kansteiner, werden mit dem Christian-Heyden-Preis 2017 zur Förderung der Baukultur ausgezeichnet. Gewürdigt werden damit bei ersteren die Verdienste um den Umbau der Kreuzkirche in der Gütersloher Nachbarstadt. Bei der Stiftung Ravensberg steht der Schutz der Ravensburg zwischen Halle und Borgholzhausen sowie der Schutz der umliegenden Natur im Fokus der Begründung des Preisgerichts.
Der Name „Christian Heyden“ erinnert an den Architekten und Baumeister, der mit dem Bau der Martin-Luther-Kirche und anderen markanten Gebäuden im 19. Jahrhundert eine entscheidende Entwicklungsphase der jungen Stadt Gütersloh prägte. Stifter der Auszeichnung ist der gebürtige Gütersloher Prof. Dr. Dr. Axel Hinrich Murken, der als Mediziner und Historiker die Entwicklung der Stadt in vielfältiger Weise immer wieder thematisiert hat. Der Preis ist nicht dotiert, die Preisträger erhalten eine vom Dresdener Künstler Götz Güttler gestaltete Medaille aus Bronzeguss.
Die Kreuzkirche in Wiedenbrück wurde als Beispiel eines ebenso feinfühlig durchgeführten wie gelungenen Umbaus gleich mehrfach für den Preis vorgeschlagen, der Stadt und Kreis Gütersloh im Blick hat. So wird mit der Kirchengemeinde auch das Büro architektur-werk-stadt, Büro Balhorn Wewer Karhoff, Paderborn, ausgezeichnet. Das Preisgericht hob in seiner Begründung das Engagement der Kirchengemeinde selbst mit der Auslobung eines Wettbewerbs hervor und würdigte gleichermaßen die gelungene Umsetzung durch die Architekten, den sensiblen Umgang mit dem vorhandenen Gebäude, die Einbindung ins städtebauliche Umfeld und die Gestaltung der Räume als Kirche und Mittelpunkt des Gemeindelebens: klare Schlichtheit, hell, freundlich, aber auch alle aktuellen technischen Anforderungen umsetzend entspricht die Sanierung den Zielen, die der Preis setzt.
Ihnen entspricht in anderer Weise auch die Burg Ravensberg, deren Sanierung und Erhalt durch eine Stiftung ermöglicht und gesichert wurde. Die Burg habe sich dank dieses Engagements von einer fast vergessenen Ruine zu einem beliebten Ausflugsziel entwickelt, heißt es hier unter anderem in der Preisbegründung. Gewürdigt wird damit ausdrücklich auch die Einbindung der historischen Burganlage in die umliegende Natur, was unter anderem durch kulturelle Angebote und Führungen seinen Ausdruck findet. Genannt wird explizit auch Stiftungsvorstand Wolfhart Kansteiner, dessen Initiative die Entwicklung der Burg maßgeblich mit zu verdanken ist.
Er wird am Montag, 9. Oktober, stellvertretend für die Ehrenamtlichen, die das Projekt ebenfalls mittragen, den Preis in der Volksbank-Zentrale an der Friedrich-Ebert-Straße entgegennehmen. Den Festvortrag zur Preisverleihung wird Boris Schade-Bünsow, Chefredakteur der Zeitschrift „Bauwelt“, zum Thema „Wie wollen und wie werden wir Wohnen“ halten. An diesem Abend wird auch eine Dokumentation vorgestellt, die Auskunft gibt über die bisherigen Träger des Christian-Heyden-Preises, der seit 2006 zum 6. Mal verliehen wird.
Zum Kuratorium des Preises gehören neben Bürgermeister Henning Schulz, Stadtplaner Dr. Michael Zirbel und dem Stifter Prof. Dr.Dr. Axel Hinrich Murken, Prof. Christa Reicher von der Fakultät Raumplanung der TU Dortmund, Kai Beckmann als Vertreter für Gestaltungsbeirat der Stadt Gütersloh, Bernhard Bußwinkel (Kreis Gütersloh), Dr. Franz Jungbluth, Leiter des Gütersloher Stadtmuseums, Giesbert Nunnemann, Vorsitzender des Heimatvereins Gütersloh und Heiner Kollmeyer, Vorsitzender des Gestaltungsbeirats.
Weitere Informationen zum Heyden-Preis und zur Preisverleihung unter www.stadtplanung.guetersloh.de