»Pulver, Brot und Briefe sind die drei Hauptbedürfnisse des Soldaten im Kriege!«, so formulierte schon aus Anlass des Deutsch-Französischen Kriegs von 1870/71 der Kaiserliche Generalpostdirektor Heinrich von Stephan eine für ihn maßgebliche Voraussetzung für eine erfolgreiche Kriegsführung. Dieser Satz bildet jetzt den Ausgangspunkt für Monika Füller, um über Logistik, Bedeutung und den Inhalten von Feldpostbriefen im Ersten Weltkrieg zu sprechen. Ihr Vortrag am Mittwoch, 20. Januar, ist ein Beitrag im Rahmen der Hermann-Stenner-Ausstellung im Kunsthaus Rietberg – Museum Wilfried Koch.
Monika Füller aus Gütersloh widmet sich der Frage, wie es unter den chaotischen Bedingungen eines anhaltenden und zermürbenden Stellungskrieges in Zeiten höchst unzulänglicher Transportmittel möglich war, Briefe, Päckchen und andere Postsendungen von der Heimat an die Front und umgekehrt „ziemlich verlustfrei“, wie sie berichten kann, zu transportieren. Ermöglicht wurde dies durch ein sehr gut durchorganisiertes System, an dem die oberste Heeresleitung und die zivile Postverwaltung gleichermaßen beteiligt waren.
Herausgestellt werden die logistischen Voraussetzungen für diese Mammutaufgabe, täglich bis zu 15 Millionen Feldpost-sendungen zu bewältigen. Und zwar immer mit dem Wissen darum, dass „ohne Feldpost ein Krieg nicht zu gewinnen“ sei, wie auch Graf Helmuth von Moltke, Chef der obersten Heeresleitung, im Jahre 1916 schrieb.
Darüber hinaus geht der Vortrag auch auf die Inhalte von Feldpostbriefen und -karten ein. Die Beziehung zur Ausstellung wird insbesondere dadurch hergestellt, dass Monika Füller ihre Darstellung zu typischen Feldpostszenen fotografisch präsentiert und dass sie Auszüge aus drei Feldpostbriefen vorliest, die den Maler Hermann Stenner betreffen, der bereits am 3./4. Dezember 1914 an der Ostfront fiel.
Beginn ist am Mittwoch um 20 Uhr im Kunsthaus Rietberg - Museum Wilfried Koch, Emsstraße 10. Vor und nach dem Vortrag gibt es ausreichend Gelegenheit, die Stenner-Ausstellung im Kunsthaus Rietberg zu besuchen. Karten gibt es für 5 Euro an der Abendkasse oder schon jetzt für 4,30 Euro an den bekannten Vorverkaufsstellen, unter www.adticket.de oder unter Telefon (05244) 986100.