Gütersloh (gpr). Die Stadt Gütersloh hat 2013 ein Klimaschutzkonzept beschlossen und sich vorgenommen, die CO2-Emissionen im Stadtgebiet bis 2022 um 20 Prozent zu senken. „Als ein ehrgeiziges Ziel“ sieht das der neue Klimaschutzmanager Helmut Hentschel (55). Er hat seine Arbeit am Jahresbeginn aufgenommen. Davor hat Hentschel fünf Jahre lang das Klimaschutzmanagement für die Stadt Schmallenberg im Hochsauerland umgesetzt.
Klimaschutz ist in Gütersloh kein neues Thema, insbesondere für Hauseigentümer gibt es bereits ein umfangreiches Informations- und Beratungsangebot. Der Arbeitsschwerpunkt des Klimaschutzmanagers wird vor allem auf der Verbesserung der Energieeffizienz in kleinen und mittelständischen Unternehmen liegen. Dabei kann Hentschel auf seine Erfahrungen aus dem Gewerbe, der Stromerzeugung mit BHKW und Photovoltaik sowie dem Aufbau von Wärmeversorgungen auf Basis erneuerbarer Energien aufbauen.
Erste Aufgabe wird es sein, Kontakte und Beziehungen in die Unternehmen aufzubauen, um Beratungsangebote und Fördermöglichkeiten vorstellen zu können. In den Unternehmen sind die Produktionsprozesse meist schon sehr effizient aufgestellt, Verbesserungspotentiale liegen oft in Beleuchtung und Belüftung, der Gebäudehülle, in Antriebstechnik, Wärmeversorgung und der eigenen Energieerzeugung, zum Beispiel mit BHKW oder Photovoltaik. „Klimaschutz ist kein Selbstläufer. Aber wegsehen hilft nicht, die CO2-Belastung der Atmosphäre steigt. Wichtig wird es sein zu motivieren und das Machbare zu erkennen“, so will Hentschel seine Arbeit angehen.
Trotz der Rückschläge bei den internationalen Verhandlungen ist Hentschel überzeugt, dass wir die CO2-Emissionen erfolgreich begrenzen werden: „Es gibt global ja auch Erfolge: So wird sich das gefürchtete Ozonloch nach Einschätzung von Meteorologen in den nächsten 40 Jahren langsam wieder schließen. Vorausgegangen war ein entschiedenes Handeln der Weltgemeinschaft. Bei der Verringerung der CO2-Emissionen fehlt dieses Handeln noch, doch der Druck wächst. Deutschland kann hier Vorbild sei und zeigen, dass Lebensstandard und industrielle Wertschöpfung nicht dauerhaft mit hohen Belastungen der Umwelt verbunden sein müssen.“
Zu erreichen ist Helmut Hentschel im Fachbereich Umweltschutz unter der Telefonnummer 05241 82 2129 oder per E-Mail an Helmut.Hentschel@gt-net.de.
Zur Person
1959 in Duisburg geboren erwarb Helmut Hentschel 1978 in Attendorn die Allgemeine Hochschulreife. Es folgte ein Bergbaustudium mit Stationen im Ruhrgebiet und Südafrika. Nach einem Jahr als Grubensteiger wechselte er 1985 als Redakteur einer Bergbau-Zeitschrift zu Bertelsmann nach Gütersloh. Bis 2009 folgten mehrere Stationen im Verlagsbereich. 2010 orientierte Hentschel sich beruflich neu und konnte sein persönliches Anliegen in Schmallenberg als Klimaschutzmanager auch beruflich angehen. Hentschel lebt mit seiner Frau in Friedrichsdorf, seine beiden Kinder sind bereits erwachsen.
Zahlen + Fakten
Der Kohlenstoffdioxid (CO2)-Gehalt der Erdatmosphäre ist in den vergangenen 100 Jahren von 280 auf 400 ppm gestiegen. Dies führt zur Erwärmung der Atmosphäre, ein Prozess, der sich bei wachsendem Anstieg des CO2-Gehalts beschleunigen wird. Um die Folgen der Erwärmung zu begrenzen, sollte diese gegenüber dem Durchschnitt nicht mehr als zwei Grad erreichen.
Im Stadtgebiet werden durch den Verbrauch von Strom, Erdgas, Heizöl und Treibstoffen im Jahr 778.000 Tonnen CO2 freigesetzt (2011), von Haushalten, Unternehmen und dem Verkehr. Das sind neun Tonnen pro Kopf.
In Deutschland sollen die CO2-Emissionen bis 2030 gegenüber 1990 um 40 Prozent sinken. Für Gütersloh sieht das Klimaschutzkonzept vor, die CO2-Emissionen bis 2022 gegenüber 2011 um 20 Prozent zu reduzieren. Die Ziele sind ähnlich, aber aufgrund der unterschiedlichen Zeiträume nicht direkt vergleichbar.