Inklusion erfolgreich umgesetzt
Letzten Mittwoch absolvierte der heimische Landtagsabgeordnete Hans Feuß ein Tagespraktikum in der integrativen Kindertagesstätte Tausendfüßler in Rheda-Wiedenbrück. Einen Tag lang war der Landtagsabgeordnete Teil eines ganz normalen Kindergartentages, in dem Inklusion selbstverständlich gelebt wird.
Dienstbeginn war für Hans Feuß um acht Uhr in der Fischegruppe. Zu jeder der vier Gruppen gehören jeweils fünf Kinder mit Förderbedarf aus dem ganzen Kreis und zehn Kinder ohne Förderbedarf, die aus dem Einzugsgebiet Rheda-Wiedenbrück kommen. Schon beim anfänglichen Spielen wurde deutlich, wie die Kinder zwischen zwei und sechs Jahren voneinander profitieren. „Es ist erstaunlich, wie gut diese sehr heterogene Gruppe funktioniert: jeder hilft jedem, egal ob groß oder klein, im Rollstuhl oder nicht“, stellte Hans Feuß fest.
Nach dem Frühstück fand dann der alljährliche Spaziergang zur Eisdiele statt, der die Sommerferien und das dreiwöchige Schließen der Kita einleiten sollte. Auch der Landtagsabgeordnete war hier gefragt, denn nach dem er dem zweijährigen Alexander beim Schuhe anziehen geholfen hatte, stand für diesen auch gleich sein Laufpartner fest. Hans Feuß betonte: „Bei solchen Ausflügen wird besonders deutlich, wie wichtig ein hoher Personalschlüssel für ein gutes und entspanntes Gelingen ist, gerade im inklusiven Bereich wo noch mehr als sonst auf verschiedenste Bedürfnisse der Kinder eingegangen werden muss.“
Der VKM-Verein für Körper- und Mehrfachbehinderte e.V. im Kreis Gütersloh ist Träger der Kita und sorgt für ein breites Angebot. Neben einer interdisziplinären Frühförderstelle und einem familienunterstützenden Dienst, bietet er außerdem Ferien- und Freizeitangebote an. Vor allem die Therapieeinheiten und Fördermaßnahmen innerhalb der Betreuungszeiten seien ein besonderes Angebot für Familien, erklärt Anja Krabbe, die Koordinatorin der Öffentlichkeitsarbeit des Vereins: „Zusätzliche Termine am Nachmittag werden den Eltern abgenommen, da Therapieeinheiten schon vormittags durch professionelles Personal erfolgen.“ Zur Kita gehören neben Heilpädagoginnen und Heilpädagogen also auch verschiedene Therapeutinnen und Therapeuten sowie externe Pflegedienste, die täglich vorbeikommen.
Hans Feuß, der sich im Ausschuss für Schule und Weiterbildung schon lange mit dem Thema Inklusion beschäftigt, resümiert nach dem erfolgreichen und auch anstrengenden Praktikumstag: „Dass Inklusion nicht in der Schule anfängt, sieht man in dieser Einrichtung ganz deutlich. Hier werden Möglichkeiten geschaffen, jedes Kind so zu fördern, wie es nötig ist und zusätzlich Eltern zu entlasten.“