Jugendliche und junge Erwachsene debattieren im Düsseldorfer Landtag
Der achtzehnjährige Schüler Philipp Bettenworth hat auf Einladung des Abgeordneten Hans Feuß (SPD) am 7. Jugendlandtag von NRW in Düsseldorf teilgenommen. An drei Tagen lernten die jungen Menschen in einem groß angelegten Planspiel die Abläufe und Arbeitsweise der Landespolitik kennen.
Philipp Bettenworth aus Avenwedde ist Abiturient am Reinhard-Mohn-Wirtschaftsgymnasium in Gütersloh und durfte an drei Tagen hautnah erfahren was es bedeutet als Landtagsabgeordneter zu arbeiten. Auch bei der siebten Auflage des groß angelegten Planspiels „Jugendlandtag NRW“ beteiligte sich damit ein junger Mensch aus dem Wahlkreis 95 (Gütersloh, Harsewinkel und Herzebrock-Clarholz) in der Position des direktgewählten SPD-Abgeordneten Hans Feuß. Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen erleben dabei alle Facetten des Abgeordneten-Daseins: Arbeit in Ausschüssen, Plenardebatten, Anhörungen mit Fachleuten und Fraktionssitzungen. „Die Arbeit war teilweise extrem anstrengend. Schon wenn es darum ging eine gemeinsame Position unserer 96 Fraktionsmitglieder zu finden gab es oft lange Debatten. Aber ohne eigene gemeinsame Position hatte man keine Chance auf eine Mehrheit im Parlament“, kommentierte der Achtzehnjährige das Geschehen in den Sitzungen.
Philipp Bettenworth war Mitglied im fiktiven Ausschuss für Familie, Arbeit und Soziales. Hier beschäftigen sich die Mitglieder mit der Frage einer gerechten Verteilung von Studienplätzen. Nach einer Anhörung von Fachleuten aus Universitätsleitungen, der Studierendenschaft, Gewerkschaften und dem Arbeitgeberverband entschieden sich die Ausschussmitglieder auf eine Änderung, die den Hochschulen vorschreibt ihre 60% der Plätze nicht nur über den NC zu vergeben und die Universitäten gleichzeitig mit den nötigen Mitteln auszustatten um Auswahlverfahren und –tests zu ermöglichen. Dieser Beschluss wurde zusammen mit anderen Anträgen im Plenum diskutiert. So verabschiedete der Jugendlandtag einen Antrag zur alltagsnäheren Gestaltung der Lehrinhalte in einer Projektwoche an allen Schulen, einen Eilantrag zu einer humaneren Flüchtlingspolitik und einen zur Gleichstellung der Ehe von homo- und heterosexuellen Paaren. „Selbst bei den jungen Leuten, die von der CDU in den Landtag entsandt wurden gab es für die Gleichstellung nur eine Gegenstimme und wenige Enthaltungen. Das sollten sich die große Politik mal zu Herzen nehmen“, sagte Philipp Bettenworth zu den vielen Beschlüssen des Jugendlandtages. Die Beschlüsse der jungen Teilnehmenden werden von der Landtagsverwaltung aufgearbeitet und dem regulären Landtag zur Beratung vorgelegt.