Gütersloh. Die historische Forschung teilt die Gesellschaft in der Zeit des Nationalsozialismus oft in vier Gruppen ein: Opfer und Täter, Helfer und Zuschauer. Alle sind mit typischen Merkmalen versehen. Doch die Menschen in den jeweiligen Situationen dürfen nicht stereotyp gesehen werden, sondern waren Individuen mit eigenen Charakteren und Entscheidungen. Opfer sind nicht grundsätzlich schwach, Täter in den meisten Fällen keine seelisch gestörten Bestien, Helfer nicht ohne weiteres Helden und Zuschauer nicht unbedingt feige. Die Rollenverteilung ist auch nicht statisch, die Rolle kann auch gewechselt werden. Anhand von illustrierten Biographien von in der Zeit des Nationalsozialismus in Gütersloh lebenden Menschen aus Politik und Wirtschaft, Militär und Polizei, Religion und Schule beschreibt der Historiker Norbert Ellermann in seinem Vortrag am Donnerstag, 14. März, in der Volkshochschule (VHS) ein genaueres Bild der NS-Zeit. Der Vortrag beginnt um 19 Uhr im Haus der VHS, Hohenzollernstraße 43. Eine Abendkasse wird eingerichtet.
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