Als erste Stadt unterhalb der „Großstadtgrenze“ wurde Gütersloh heute in Berlin als „Recyclingpapierfreundlichste Stadt“ ausgezeichnet. Im Rahmen des Papieratlas-Städtewettbewerbs würdigten die Initiative Pro Recyclingpapier (IPR) und ihre Kooperationspartner den Beitrag der Stadt zur Ressourcenschonung: Gütersloh beschafft für Verwaltung, Schulen und Hausdruckerei ausschließlich Papier mit dem Blauen Engel.
Im vergangenen Jahr war Gütersloh bereits mit einem zweiten Platz im Wettbewerb ausgezeichnet worden. „Umso mehr freut uns, dass in diesem Jahr unsere Anstrengungen für den Umweltschutz auf dieser Ebene mit dieser besonderen Auszeichnung anerkannt wird,“ erklärten dazu jetzt Bürgermeisterin Maria Unger und Umweltdezernentin Christine Lang. Letztere nahm zusammen mit Umweltberaterin Marion Grages den Preis in Berlin entgegen. Sie hat unter anderem mit dem viel beachteten Projekt „Gütersloher Gesichter“ zusammen mit dem örtlichen Einzelhandel für die Nutzung von Recylingpapier erfolgreich besonders in Schulen geworben.
Die Auszeichnung ist aus Gütersloher Sicht auch eine Würdigung des Klimaschutzprogramm, das die Stadt Gütersloh aufgelegt hat und das unter anderem eine Reduktion der örtlichen CO2 -Emissionen um 20 Prozent bis 2022 (im Vergleich mit 2011) vorsieht. „Wir sind stolz darauf, dass unsere Stadt mit dem Preis nicht nur bei Fachleuten Aufmerksamkeit als umweltfreundliche Kommune findet,“ hebt Bürgermeisterin Maria Unger die Bedeutung der Auszeichnung hervor.
Die Initiative Pro Recyclingpapier (IPR) führte den Städtewettbewerb bereits im achten Jahr in Kooperation mit dem Bundesumweltministerium, dem Deutschen Städtetag, dem Umweltbundesamt sowie dem Deutschen Städte- und Gemeindebund durch. Schirmherrin ist Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks. Der Papieratlas 2015 beinhaltet die Angaben von erstmals 93 Städten zum Papierverbrauch und den Einsatzquoten von Recyclingpapier. Insgesamt legten 75 Prozent aller angefragten Städte ihre Daten zur Papierbeschaffung offen. Allein 84 Prozent aller deutschen Großstädte haben sich am diesjährigen Wettbewerb beteiligt, so die Initiative.
Mit durchschnittlich 84,3 Prozent haben Deutschlands Kommunen einen neuen Rekord bei der Verwendung von Recyclingpapier aufgestellt. Damit konnte das Niveau des Vorjahres um über zwei Prozent weiter ausgebaut werden. „Die Städte unterstreichen eindrucksvoll ihre Vorreiterstellung im Vergleich zu anderen Sektoren in Wirtschaft und öffentlicher Verwaltung und weisen den Weg für ein klimaschonendes und ressourceneffizientes Handeln. Mit Recyclingpapier lassen sich sehr effektiv wertvolle Ressourcen wie Energie und Wasser einsparen“, so Ulrich Feuersinger, Sprecher der IPR.
Durch die Verwendung von Recyclingpapier erzielte Gütersloh eine Einsparung von rund 4 Mio. Liter Wasser, mehr als 820.000 Kilowattstunden Energie und rund 22.000 Kilogramm CO2.
Papier mit dem Blauen Engel spart in der Produktion gegenüber Frischfaserpapier bis zu 60 Prozent Energie, bis zu 70 Prozent Wasser und verursacht weniger klimaschädliches CO2. Das Umweltzeichen „Blauer Engel“ garantiert zudem, dass die Qualität dieser Papiere allen Anforderungen modernster Geräte zum Drucken und Kopieren gerecht wird und höchste Anforderungen an die Archivierbarkeit erfüllt.