Alteingesessenen Güterslohern ist klar, wie sie ihre Stadt sehen, was fasziniert und was abschreckt. Aber wie sehen Menschen, die ihre Heimat verlassen haben und erst seit kurzem in Gütersloh leben, unsere Stadt?
Das wollte die Weberei mit einem Fotoprojekt herausfinden und schickte in Kooperation mit dem Café Connect der Diakonie 8 interessierte Flüchtlinge mit Digitalkamera ausgestattet in die City. Alles Beeindruckende, Faszinierende, Unverständliche und Bewegende sollte geknipst werden.
"Die Bilder sind beeindruckend", fasst Initiator Steffen Böning die Ergebnisse zusammen. "Der für uns selbstverständliche Parkscheinautomat lenkt mehr Aufmerksamkeit der Neubürger auf sich als der schöne Baum dahinter. Das wäre bei mir genau andersherum", verrät der Weberei-Chef.
Aber auch ungewollt tragische Bilder entstanden bei dem Projekt. "Dass man beim Abriss des Foto Ramhorst-Gebäudes an das eigene bombenzerstörte zuhause in Syrien denken kann, wird einem erst bei so einer Aktion klar", erklärt Weberei-Projektkoordinatorin Anna Hermjohannknecht.
Das Ganze sollte aber allen Mitwirkenden auch einfach Spaß und Freude bereiten und auch das ist geglückt. "Es war unglaublich, mit wieviel Freude und Engagement die Teilnehmer von den Foto- Sessions zurückkamen", erzählt Fatma Aydin-Cangüleç vom Cafe Connect.
Derzeit wählt das Team aus Weberei-Mitarbeitern und Flüchtlingen die aussagekräftigsten Bilder aus und schreibt kurze Texte dazu, um sie dann im April im Bürgerkiez und Café Connect ausstellen zu können.