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Gütersloh als neue Heimat: „Dialog in Deutsch“ der Bürgerstiftung als wichtige Integrationshilfe

16.02.2016 Autor: Bürgerstiftung Gütersloh // LoCarl

Begegnungen und Hilfe bei „Dialog in Deutsch“: Menschen aus unterschiedlichen Ländern und Moderatoren der Bürgerstiftung sind miteinader im Gespräch. Marziya und Nebi Gulam, Gabriel Wator und Wojciech Bakowksi (vorne, v.l.) mit Corinna Brambach, Monika Füller (Moderatoren), Barbara Bierfischer (Projekteiterin), Brigitte Büscher (Vorstand Bürgerstiftung) (hinten v.l.). // Foto: Bürgerstiftung Gütersloh

Gütersloh. Familie Gulam hat in Gütersloh eine neue Heimat gefunden. Hinter ihr liegt eine Zeit der politischen Verfolgung, der Flucht und der Suche nach einem neuen Mittelpunkt für ihr Familienleben. Gefunden haben sie ihn in Gütersloh, auch mit Hilfe der kostenlosen und von Ehrenamtlichen moderierten Gesprächsrunden „Dialog in Deutsch“. Diese finden zusätzlich zu den in der Stadtbibliothek Gütersloh angebotenen Treffen seit Anfang Februar mittwochs von 15.30 – 16.30 Uhr auch in der Schulbibliothek der GS Blankenhagen statt.

Nebi Gulam hat in seiner alten Heimat China als Journalist gearbeitet. Aber er und seine Familie gehören der Minderheit der Uiguren an, die oft politisch verfolgt werden. Vor drei Jahren entschloss er sich zur Flucht. „In Gütersloh habe ich keine Verwandten und ich habe gar kein Deutsch gesprochen“, sagt er. Geholfen hat ihm ein Sprachkurs bei Kolping und danach das kostenlose Angebot von „Dialog in Deutsch“. „Hier gibt es Menschen, die mich unterstützen, den Alltag zu verstehen und auch die Deutschen besser kennen zu lernen.“

Seine Frau Marziya Gulam erinnert sich noch sehr genau an die ersten Besuche bei den Gesprächsrunden, die in der Stadtbibliothek Gütersloh statt finden. „Einmal haben wir auch einen Spaziergang gemacht durch den Stadtpark, das war so fröhlich und herzlich – so normal“, erzählt sie. Und aus dem Kreis der Ehrenamtlichen hat sie noch zusätzliche Hilfe gefunden: Monika Füller arbeitet als Moderatorin im Projekt mit und ist so etwas wie eine Freundin für Familie Gulam geworden. Sie hilft bei der Orientierung in dem neuen Leben in Deutschland.

Gulams Tochter Nasira zum Beispiel kann auch durch Monika Füllers Unterstützung durch ein Bildungs-Stipendium gefördert werden, Nasira besucht mittlerweile als leistungsstarke und engagierte Schülerin das Evangelisch Stiftische Gymnasium. Ihre Eltern werden in den nächsten Wochen einen Sprachkurs für angehende Pflegekräfte besuchen, beide sehen ihre Zukunft in der Altenpflege. „Das ist ein wichtiger Beruf“, sagt Nebi Gulam. „Mir haben so viele Leute geholfen, jetzt möchte ich etwas zurück geben und alten Menschen helfen.“

„Dialog in Deutsch bietet viele Möglichkeiten für Menschen mit Migrationshintergrund – das hilft beim Ankommen in Gütersloh“, sagt Barbara Bierfischer, ehrenamtliche Projektleiterin der Bürgerstiftung. „Wir wollen darum das Angebot noch ausweiten und werden auch in der Schulbibliothek der Grundschule Blankenhangen vor Ort sein – dann sind wir näher an den Menschen, die von diesem Angebot profitieren können.“

Damit haben Menschen mit Migrationshintergrund jetzt viermal wöchentlich die Gelegenheit, mit deutschen Moderatoren und mit Menschen, die sich in der gleichen Situation befinden, ins Gespräch zu kommen. Dreimal mitten in Gütersloh: Im zweiten Obergeschoss der Stadtbibliothek Gütersloh, mittwochs von 17.00 bis 18.00 Uhr, donnerstags von 11.00 bis 12.00 Uhr und von 17.30 – 18.30 Uhr. Und einmal in der Woche in der Schulbibliothek der Grundschule Blankenhagen: mittwochs von 15.30 – 16.30 Uhr. In den kostenlosen, offenen und fröhlichen Gesprächsrunden gibt es keine Pflichten, es ist nicht mal eine Anmeldung nötig. Jeder kann kommen und an den Gesprächen teilnehmen.

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