Das Thema Geschichte hat es ihm angetan. In der Schule, als Student und in seinem gesamten Berufsleben. Günter Beine hat die Stadt Gütersloh von ihren Wurzeln her erobert. Die Lokalgeschichte hat ihn auch in seinen 28 Berufsjahren an der Volkshochschule Gütersloh nicht mehr losgelassen. Ende Juni geht der stellvertretende Leiter der Volkshochschule Gütersloh in den Ruhestand.
Als Beine, Jahrgang 1950, Anfang der 80iger Jahre sein Studium der Geschichte und Sozialwissenschaft in Bielefeld mit dem Ziel Lehramt abgeschlossen hatte, wurde dieser Weg durch die damalige Lehrerschwemme abgeschnitten. „Ein Glücksfall“, sagt Beine heute. „Damit habe ich das große Los gezogen und bin zur Volkshochschule gekommen.“
Nach Gütersloh zog es Beine aber zunächst durch seinen Einsatz im Presseamt der Stadt Gütersloh, eine Zeit, die er heute noch wertschätzt. „Was ich dort über das Schreiben von Texten gelernt habe, kommt mir noch heute bei der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit für die Volkshochschule zugute“, sagt Beine.
In Sachen Lokalgeschichte hat sich der Historiker unter anderem mit dem 125-jährigen Bestehen der Stadtwerke Gütersloh befasst. Bereits 1985 erschienen Veröffentlichungen in dem Band „Gütersloher erzählen Geschichte“ und viele weitere Beiträge zur Stadtgeschichte unter anderem in den Lokalmedien. Im Jahre 1987 kam Beine dann zur Volkshochschule, wo er von 1999 bis heute als stellvertretener Leiter im Einsatz war. Zuletzt war er für den immer wichtiger werdenden Bereich Deutsch als Fremdsprache zuständig.
Das Thema „Mensch und Gesellschaft“ stand für Beine immer im Mittelpunkt. „Weil bei diesem Thema alles zusammenläuft: Die Gründe für ein bestimmtes Handeln und die Entscheidungen für die Zukunft“, sagt Beine. Der Historiker, der die Volkshochschule an der Seite von VHS-Leiterin Dr. Birgit Osterwald mit gestaltet hat, bezeichnet sich selbst auch als „Lernender“ der VHS. „Ich habe hier jedes Semester eine Menge dazugelernt“, sagt Beine. Dazu zählt zum Beispiel die EDV, deren Schulungsnetzwerk er betreut hat. Besonders rege sei die Nachfrage für Kurse in Excel, Office-Programmen und Bildbearbeitung im Jahre 2001 gewesen, erinnert sich Beine. Ein wahrer Boom. Jede Bürokraft nutzte die Chance, um sich fit zu machen für den modernen Bürobetrieb und auch viele selbstständige Unternehmer hätten es mit der VHS geschafft, ihren Betrieb gut zu organisieren.
Beine und Facebook: Das ist auch eine Beziehung, die bei der VHS gewachsen ist. Egal auf welcher Veranstaltung oder zu welcher Tageszeit: die Neuigkeiten aus der Volkshochschule werden schnell gepostet. Schritt für Schritt hat sich der VHS-Pädagoge in die EDV eingearbeitet. Im Jahre 1992 erhielt der erste PC Einzug in die Volkshochschule. Parallel dazu entdeckte Beine zu Hause seine neue Leidenschaft und lernte - am PC spielend und Programme ausprobierend - jede Menge über Funktionen und Steuerungen. Das machte sich auch in der EDV-Verwaltung der VHS bezahlt. Bei jedem kleinen Crash, für den nicht unbedingt die Systembetreuer gerufen werden musste, habe er etwas dazugelernt.
„Hört, hört“, so heißt bis heute eine Sendung des Seniorenradios, die von einer Gruppe der AWO gestaltet wird. In den 90-iger Jahren hatte der Bürgerfunk seinen Höhepunkt und das Tonstudio in der Volkhochschule war dicht belegt. „Es ging ums Einmischen, Mitwirken und um Medienkompetenz“ so Beine, der den Bürgerfunk koordinierte. Viele Jahre lang gehörte eine Stunde bei Radio Gütersloh, von 18 bis 19 Uhr, den Bürgerinnen und Bürgern, die in der VHS ihre Sendung produzierten.
Günter Beine ist nicht nur mit seinem geschichtlichen Interesse immer unterwegs. Für ihn gilt auch das Motto. „Nicht ohne mein Fahrrad“. Wo er auftaucht, ist auch das Fahrrad nicht weit, mit dem er jedes Jahr rund 4000 Kilometer fährt, die Wege zur Arbeit und die Fahrten in der Freizeit inklusive. Auch im Ruhestand will er sich weiterhin dem Thema Geschichte widmen. Mit vielen Projekten im Kopf wird er sich schon bald im Stadtarchiv Gütersloh einfinden, um die gute Zusammenarbeit mit Stadtarchivar Stephan Grimm fortzusetzen.