Mehr Sonne, viel Wind und ein insgesamt sehr gutes Geschäftsergebnis in einem dynamischen Energiejahr: Auf der diesjährigen Generalversammlung hatte der Vorstand der GrünEnergie eG den rund 30 anwesenden stimmberechtigten Mitgliedern viel Positives zu berichten.
Im Vortragssaal der Stadtwerke Gütersloh legten die Vorstände Gunnar Gühlstorf und Ingo Schneeweis den Fokus insbesondere auf drei Projekte, die sich im vergangenen Geschäftsjahr erneut als bewährt erwiesen haben.
Beteiligungen: Photovoltaik- und Windkraftanlagen liegen über den Ertrags-Prognosen
„2022 war ein recht gutes Windjahr für uns“, zog Vorstand Ingo Schneeweis Bilanz. So konnte der Windpark Harsewinkel, an dem die GrünEnergie Genossenschaft mit 33 Prozent beteiligt ist, die Ertragserwartungen um vier Prozent übertreffen. Knapp 5,9 Millionen Kilowattstunden (kWh) erzeugten die Anlagen in 2022. Insbesondere die windstarken Monate Februar und April trugen zu diesem erfreulichen Ergebnis bei. Zum Vergleich: Im vorausgegangenen Jahr 2021 fiel der Gesamtertrag deutlich geringer aus und lag bei nur 88 Prozent.
„Und auch das Sonnenjahr 2022 war für uns recht gut“, resümierte Schneeweis. Der Solarpark in Halle/Saale, den die GrünEnergie zu 100 Prozent betreibt, erwirtschaftete im vergangenen Jahr solide Erträge. Vor allem die sonnenintensiven Monate Mai, Juni und August, aber auch der sonnige März 2022 wirkten sich deutlich auf das gute Gesamtergebnis aus. Knapp eine Million kWh Öko-Strom steuerte der Solarpark bei. Insgesamt lag das Ertragsergebnis drei Prozent über den Erwartungen. Im vorausgegangenen Jahr 2021 lag der Ertrag bei nur 90 Prozent – und damit unter den Prognosen.
Zufrieden zeigte sich der Vorstand auch mit dem Ertrag, der im Windpark Harsewinkel in Delbrück-Westenholz erwirtschaftet werden konnte. Mit 96 Prozent und rund 3,4 Millionen kWh entsprach dieser nahezu den Erwartungen.
Öko-Strom für rund 3.000 Haushalte
„Der Blick auf die Einzelleistungen der drei Projekte verdeutlicht, wie standort- und wetterabhängig die Erzeugung erneuerbarer Energien ist“, resümierte Vorstand Gunnar Gühlstorf. Die drei Projekte der Genossenschaft haben im abgelaufenen Geschäftsjahr insgesamt rund 10,2 Gigawattstunden Strom erzeugt. Mit dieser Menge können knapp 3.000 Haushalte ein Jahr lang klimafreundlich versorgt werden. Durch die umweltschonende Art der Energieerzeugung konnten mehr als 4,3 Tonnen CO₂ vermieden werden.
Dividende liegt erstmals über vier Prozent
Das in vieler Hinsicht außergewöhnliche Energie-Jahr 2022 wirkte sich positiv auf die GrünEnergie eG aus. Die am Energiemarkt damals vorherrschenden Rahmenbedingungen, die auch zu teils turbulenten Preisentwicklungen führten, waren laut Vorstand hauptursächlich für das gute Jahres-Ergebnis. Die Genossenschaft kann nach einem Bilanzgewinn von rund 116.000 Euro eine Dividende von 7,9 Prozent an die 218 Mitglieder (Stand Dezember 2022) ausschütten. Von den anwesenden stimmberechtigten Mitgliedern wurde dieser Beschluss einstimmig gefasst. Erstmals in der Geschichte der GrünEnergie eG, die im Jahr 2011 gegründet wurde, kann die Genossenschaft ihre Mitglieder in dieser Höhe am Gewinn beteiligen. „Das ist ein sehr gutes Ergebnis, mit dem wir vollkommen zufrieden sind“, so Schneeweis, der mit dieser Bewertung auf große Zustimmung bei den Mitgliedern stieß.
Veränderungen im Aufsichtsrat: Kirschberger für Schönfeld
Für Werner Schönfeld, der auf eigenen Wunsch aus dem Aufsichtsrat ausschied, wurde GrünEnergie-Gründungsmitglied Axel Kirschberger (Volksbank Bielefeld-Gütersloh) einstimmig in den Aufsichtsrat gewählt. Ebenso einstimmig wurde Dr. Christine Disselkamp wiedergewählt. Vorstand und Aufsichtsrat dankten Schönfeld „für seinen langjährigen Einsatz für unsere GrünEnergie“. Man bedauere seinen Entschluss, die GrünEnergie zu verlassen. Als Mitglied bleibt Werner Schönfeld als der Genossenschaft zukünftig erhalten. Weiterhin gehören Ralf Libuda und Thomas Primon (beide Stadtwerke Gütersloh) sowie Ulrich Scheppan als Vorsitzender dem Aufsichtsrat an.
Blick nach vorn: Anlagen liefern in den ersten fünf Monaten gute Ergebnisse
Im laufenden Geschäftsjahr 2023 gibt es von den Windenergieanlagen nach rund fünf Monaten bereits ordentliche Erträge zu vermelden – insbesondere durch die windigen Monate Januar, März und April.
Die Verantwortlichen und Mitglieder sind mit den Projekten zufrieden. Neue Projekte sind daher für 2023 nicht zu erwarten, wenngleich sie nicht kategorisch ausgeschlossen wurden.
Bild: Sind mit dem Geschäftsjahr 2022 sehr zufrieden: (von links) Gunnar Gühlstorf, Thomas Primon, Ulrich Scheppan, Werner Schönfeld, Dr. Christine Disselkamp, Ingo Schneeweis und Ralf Libuda. (Foto: Stadtwerke Gütersloh GmbH)