Zwei Busse mit etwa 100 Personen aus den Kreisen Gütersloh, Coesfeld, Warendorf sowie aus Münster und Hamm und fahren an diesem Samstag (17.01.) zur agrarpolitischen Demo "Wir haben es satt!" in Berlin.
"Damit setzen wir ein starkes Zeichen für mehr Tierschutz, Umweltschutz und soziale Arbeitsbedingungen in der Agrarwirtschaft!" so Thorsten Schmolke, Sprecher Bündnis 90/Die Grünen Kreisverband Gütersloh. Einer der beiden Busse nimmt unter anderem Bürger*innen aus Herzebrock und Rheda-Wiedenbrück mit. Im Moment sind in diesem Bus noch wenige Plätze frei, Anmeldungen werden unter 05241-26533 noch entgegen genommen. Die Ankunft in Berlin ist für 12:30 Uhr geplant, genau dann, wenn sich die Demo am Potsdamer Platz in Bewegung setzt. Kurz vor Mitternacht erreichen die Demonstranten wieder ihre Heimat.
Ein breites Bürgerbündnis unterschiedlichster Personen nutzt das Fahrtangebot der Grünen. Bauern, Imker, Naturschützer, Tierschützer, Umweltschützer, Verbraucherschützer, Veganer, Vegetarier, die Slow Food Bewegung und auch Aktive kirchlicher Verbände wie Misereor und Brot für die Welt sind dabei. Sie alle haben es satt!
Die Agrarindustrie ist weiter auf dem Vormarsch: Wenige globale Großkonzerne untergraben die Saatgut-Vielfalt und fördern die Gentechnik auf dem Acker. Investoren bauen immer neue industrielle Megaställe, in denen Tiere unter qualvollen Bedingungen leiden. Die Mächtigen dieser Welt planen auf dem G7-Gipfel und durch die Freihandelsabkommen TTIP und CETA die globale Industrialisierung der Landwirtschaft. Die Folgen sind allgegenwärtig: Immer mehr Bäuerinnen und Bauern müssen, hier und in den Ländern des Südens, ihre Höfe aufgeben. Billigfleisch überschwemmt die Märkte. Der Anbau von Monokulturen verdrängt den Regenwald. Ackerland wird zum Spekulationsobjekt. Und: Der weltweite Hunger ist nach wie vor Fakt.
Sie sind der Meinung: "Wir können es besser!"
Eine bäuerliche, ökologischere Landwirtschaft verdient unseren Respekt und unsere Wertschätzung, sie ist ein wichtiger Beitrag zur Ernährungssouveränität. Sie muss und kann die Welt ernähren. Dazu brauchen wir kostendeckende Preise für Bäuerinnen und Bauern, die respektvoll mit Tier und Umwelt umgehen. Wir fordern regionale Erzeugung statt steigender Weltmarktorientierung für Nahrungsmittel. Und wir wollen Politikerinnen und Politiker, die endlich im Sinne der Menschen handeln anstatt die Interessen weniger multinationaler Konzerne zu vertreten.
Sie fordern:
Fairer Handel statt Verkauf der Demokratie an Großkonzerne durch die sogenannten "Freihandelsabkommen"
Artgerechte Tierhaltung statt Tierfabriken und Antibiotika-Missbrauch
Förderung regionaler Futtermittel statt Gentechnik und Landnahme auf anderen Kontinenten
Gesundes und bezahlbares Essen für alle statt Lebensmittelskandale
Faire Preise für die Bauern statt Bauernhöfesterben
Saatgutvielfalt statt Patente auf Tiere und Pflanzen
Bienen- und Umweltfreundliche Landwirtschaft statt Monokulturen eine echte Entwicklungshilfe für den Süden statt Marktübernahme durch die Hinterhand
Für gutes Essen und gute Landwirtschaft für alle und weltweit!