Gewerbe, Natur und Freizeitgestaltung: Das Gelände auf dem Areal des Flughafens an der Marienfelder Straße bietet viele Perspektiven und viel Platz. Wie die Gestaltung nach dem Abzug der Briten aussehen könnte, stellte das Dortmunder Planungsbüro Pesch und Partner am Dienstagabend in einem Bürgerforum im Vortragsraum der Stadtwerke Gütersloh vor. Rund 100 Bürgerinnen und Bürger nutzten die Gelegenheit, um einen Blick auf die ersten Pläne zu werfen und um ihre Fragen zu stellen.
„Auf diesem Areal wollen wir das Miteinander von Natur und Gewerbe planerisch umsetzen,“ sagte Stadtbaurat Henning Schulz. Doch das braucht Zeit. Es liegen noch keine Bebauungspläne vor und es gibt noch keine Vermarktung. Es geht um eine Gewerbefläche von circa 100 Hektar butto, mehr als doppelt so groß ist die Fläche, die als schützenswert gilt. In einem interkommunalen Vorgehen wolle die Stadt Gütersloh zusammen mit den Partnerkommunen das Gewerbe nach und nach ansiedeln, so Schulz.
Auch wenn der Flughafen, der vier Kilometer vor den Toren der Stadt liegt, eine „Insellage“ habe, möchte Planer Andreas Bachmann dieses Areal wieder zu einem Teil der Stadt machen. Für die gewerbliche Nutzung komme nur der nördliche Bereich in Frage. Die Bausubstanz entlang der Bundesstraße sei gut, dennoch müsse man die Frage stellen, ob sich eine Umnutzung für das Gewerbe überhaupt rechne. Hingegen sei die Helikopterhalle wie auch einige kleinere Hallen nutzbar.
Für den Bereich zwischen Gewerbe und Biotop stellten die Planer ein „Wegeband“ vor. Die Landebahn, die sich mitten durch das Biotopgelände zieht, möchten die Planer als ein so genanntes Solarband nutzen. Die Infrastruktur, inklusive Straßennetz, sollte möglichst erhalten bleiben. Die Gleisanlage mit 800 Metern Verladelänge wurde als wertvoll eingeschätzt.
In der anschließenden Diskussion zielten gleich mehrere Nachfragen auf das Thema der Biotopflege. Henrik Stake von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben erläuterte, dass die Biotopflächen weiterhin im Besitz des Bundes blieben und auch die Pflege von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben übernommen würde.
Wenn Ende 2016 die Briten das Flughafenareal verlassen, wird das Gelände nicht gleich frei zugänglich sein. Wer wissen möchte, wie es „Innen“ aussieht, soll aber bald Gelegenheit dazu erhalten. Die Stadt will weitere Besichtigungstouren anbieten. Aus dem Bürgerforum meldeten sich bereits zahlreiche Interessenten.