Die Grenzwertüberschreitungen aller Nitratuntersuchungen bei den Nutzern privater Trinkwasserhausbrunnen im Kreis Gütersloh zeigen eine deutlich sinkende Tendenz. Im Gesundheitsausschuss am Montag, 25. Januar, stellte Dr. Matthias Gubba, Abteilungsleiter Gesundheit, aktuelle Zahlen vor. Für die positive Entwicklung scheint es eine Reihe von Ursachen zu geben.
Die Grenzwertüberschreitungen sanken von zirka 8,5 Prozent im Drei-Jahreszeitraum von 2001 bis zum Jahr 2003 auf zirka 5,5 Prozent im jüngsten Drei-Jahreszeitraum (15. Oktober 2012 bis 15. Oktober 2015). Die sinkende Tendenz beruht nach Einschätzung der Abteilung Gesundheit auf folgenden Faktoren: Dem Einsatz von Wasseraufbereitungsanlagen und deren gründlicher Wartung. Der Durchführung erforderlicher Sanierungsmaßnahmen. Der Aufgabe der Nutzung privater Trinkwasserbrunnen verbunden mit einem Wechsel zur öffentlichen Wasserversorgung. Und der verstärkten Anstrengungen der Landwirtschaft (zum Beispiel hinsichtlich der Optimierung der Düngung).
Der Abteilung Gesundheit sind derzeit zirka 15000 private Trinkwasserbrunnen bekannt. Diese Brunnen werden durch die Abteilung Gesundheit gemäß Trinkwasserverordnung regelmäßig überwacht. Die Brunnenbetreiber müssen ihre Brunnen mikrobiologisch und chemisch von einem akkreditierten Untersuchungsinstitut analysieren lassen. Der Stoff Nitrat muss alle ein bis drei Jahre untersucht werden, je nach Art und Größe der Anlage oder ob zum Beispiel eine Wasseraufbereitungsanlage vorhanden ist.
Aus den vorliegenden Daten können jedoch keine direkten Rückschlüsse auf die Entwicklung der Nitratbelastung des Grundwassers gezogen werden. Denn die Proben für Wasseruntersuchungen werden in der Regel an Endzapfstellen in Gebäuden entnommen, denen Wasseraufbereitungsanlagen zur Nitratreduzierung vorgeschaltet sein können. Dies ist bei zirka 10 Prozent aller Brunnen der Fall.