Wenn man die Zahl seiner Berufsjahre bei Bertelsmann multipliziert mit der Zahl der jungen Frauen und Männer, die jedes Jahr bei Bertelsmann eine Ausbildung zu Kaufleuten oder Fachinformatikern beziehungsweise ein duales wirtschaftswissenschaftliches oder IT-Studium absolvieren, dann errechnet sich daraus eine erstaunlich große Zahl an jungen Menschen, die Heribert Sangs als Leiter der Zentralen Bildung gleich zu Beginn ihrer Karriere geprägt hat. Auf seine Initiative zurückzuführen sind zudem viele weitere Projekte, die das Thema Bildung – aber nicht nur dieses – bei Bertelsmann entscheidend vorangebracht haben. Jetzt wurde Sangs nach 27 Jahren im Unternehmen im Rahmen einer Feier im Gütersloher Corporate Center in den Ruhestand verabschiedet.
Klaus Röttger, künftiger Leiter der Zentralen Bildung, führte durch die Verabschiedung. Und wie es sich bei einem Mann mit einem solchen Wirkungskreis gehört, waren Kolleginnen und Kollegen zahlreicher Bertelsmann-Abteilungen und -Firmen sowie externe Kooperationspartner erschienen, mit denen Heribert Sangs in seinen langen Jahren im Unternehmen regelmäßig zu tun gehabt hat. Hinzu kamen einige Betriebsräte, auch von der Mediengruppe RTL Deutschland und von Gruner + Jahr, sowie natürlich Vertreter der aktuellen Jahrgänge von Auszubildenden und Konzernstudenten sowie eine Reihe von Ehemaligen. Besonders freute sich Heribert Sangs, der auch seine Ehefrau sowie seine beiden Töchter mitgebracht hatte, über den Besuch des Bertelsmann-CEO Thomas Rabe, der zusammen mit Karin Schlautmann, Leiterin der Unternehmenskommunikation, gekommen war. Eingeladen zur Feier im bis auf den letzten Platz gefüllten Betriebsrestaurant des Corporate Center hatte Personalvorstand Immanuel Hermreck, der zu Beginn einige Worte an den scheidenden Leiter der Zentralen Bildung richtete.
„Du blickst auf eine beeindruckende Karriere zurück“, resümierte Hermreck und fasste die Stationen zusammen, über die Heribert Sangs zu Bertelsmann gekommen war – um dort nur zwei Jahre nach seinem Einstieg im Jahr 1990 bereits die Leitung der Schul- und Ausbildung zu übernehmen. Sangs habe sich zu keiner Zeit auf dem Erreichten ausgeruht, sondern ständig neue Ideen vorgebracht. Zu Sangs „Meilenstein“-Projekten zählte der Personalvorstand den Start des ersten dualen Konzernstudiengangs „Betriebswirt (VWA)“ 1990, der 2001 durch den international anerkannten dualen Studiengang „Bachelor of International Management“ (heute: „Bachelor of Arts – International Management“) abgelöst wurde. Damit habe Bertelsmann in Deutschland eine Vorreiterrolle übernommen. 2008 sei dann der Studiengang „Bachelor of Science – Wirtschaftsinformatik“ hinzugekommen. Hermreck weiter: „Mittlerweile sind es 272 Absolventinnen und Absolventen, die bei Bertelsmann das duale Studium abgeschlossen haben, und das große Engagement von dir, Harry, und deinem Team haben maßgeblich dazu beigetragen.“
Der Personalvorstand würdigte zudem die verschiedenen anderen Aufgaben, die Heribert Sangs ausgefüllt habe, wie etwa die Gesamtverantwortung der Bertelsmann Academy ab 2011, die Übernahme der Gesamtleitung von Sport und Gesundheit im selben Jahr oder des konzernweiten Gesundheitsmanagements 2012. Für Hermreck war es aber nicht nur bemerkenswert, was Heribert Sangs in seinen Jahren bei Bertelsmann in die Wege geleitet habe, sondern auch, wie das vonstattenging: mit großer Leidenschaft und Motivation, betonte er. Für ihn persönlich sei Sangs immer ein guter Ratgeber gewesen. „Wir werden dich und deine Art vermissen“, schloss Hermreck.
Der künftige Leiter der Zentralen Bildung, Klaus Röttger, dankte in seiner Rede Heribert Sangs auch im Namen seiner Kolleginnen und Kollegen für seine Arbeit in den zurückliegenden Jahren, aber auch für das Vertrauen, das dieser in das Team gesetzt habe. „Wir haben dir viel zu verdanken. Wir haben dich als Chef, als Kollege und als Mensch sehr geschätzt“, sagte Röttger und verwies auf Stimmen der Auszubildenden und Konzernstudenten, die Sangs als „wertvollen Wegbegleiter und Ratgeber“ bezeichneten.
Stellvertretend für die ehemaligen Auszubildenden und Konzernstudenten, die ihre berufliche Laufbahn gleichsam „unter“ Sangs begonnen hatten, wandten sich André Möllersmann und Ana Fernández-Mühl an den langjährigen Leiter der Zentralen Bildung. Sie erinnerten sich gern an ihre Ausbildung zurück – an die professionell vermittelten Lerninhalte ebenso wie an die angenehme Lernatmosphäre. Heribert Sangs habe mit seiner positiven und motivierenden Art persönlich viel dazu beigetragen.
Bevor die Gäste am von Cultina vorbereiteten Buffet zusammentreffen und den Abend entspannt ausklingen lassen konnten, wandte sich natürlich auch Heribert Sangs noch einmal persönlich an seine Gäste. Ausbildung und Bildung generell sei mehr als nur die Vermittlung von Wissen, betonte er. Es gehe immer – heute eher noch mehr als früher – um Schlüsselqualifikationen, das Gelernte umzusetzen, sowie um die Vermittlung von Werten. „Hier hat Bertelsmann mit seiner Unternehmenskultur eine vorbildliche Grundlage geschaffen, deren Elemente aber auch vorgelebt werden müssen“, forderte Sangs. Er hoffe, dass dieses Thema in der öffentlichen Diskussion künftig wieder einen größeren Raum einnehmen werde. Der scheidende Leiter der Zentralen Bildung bedankte sich abschließend für „wunderbare 27 Jahre bei Bertelsmann“; es sei eine Ehre gewesen, für Bertelsmann gearbeitet zu haben. Gerührt über die herzlichen Glückwünsche und vielen Geschenke zum Abschied nutzte Heribert Sangs die Gelegenheit, sich bei vielen seiner Mitarbeiter, Kollegen und Weggefährten persönlich für ihre Unterstützung zu bedanken.
Untermalt wurde der Abend durch musikalische Einlagen am Klavier von Harald Lexis, Ausbildungskoordinator bei der Zentralen Bildung, und Thorsten Lorenz, selbst Absolvent des dualen Studiums bei Bertelsmann und nun Mitarbeiter der Bertelsmann Stiftung. Auszubildende und Konzernstudenten der aktuellen Jahrgänge gestalteten ein humorvolles Quiz, bei dem Heribert Sangs Fragen zum Unternehmen beantworten musste.