Gütersloh (gpr). Was dem einen das Kleingeld hinter dem Komma ist, ist dem anderen eine große Unterstützung. Das gilt jedenfalls seit vielen Jahren für die Ehrenamtlichen der Notfallseelsorge im Kreis Gütersloh. Denn verlässlich werden sie von vielen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen der Stadtverwaltung und des Klinikums Gütersloh unterstützt.
Diese verzichten auf die Cents in ihrer Gehaltsabrechnung und lassen das so gesammelte Geld unter anderem der Notfallseelsorge zugute kommen. Die Personalräte der beiden Institutionen haben die Aktion „Centspende“, die als Pfennigspende begann, vor so langer Zeit ins Leben gerufen, dass sich an das „Gründungsjahr“ kaum noch jemand erinnert. Entscheidender ist für alle Beteiligten, dass das Geld dort ankommt, wo Hilfe geleistet wird. Und das gilt für die insgesamt 37 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Notfallseelsorge allemal. Rund 80 Einsätze verzeichnen die ehrenamtlichen Betreuer im Jahr. An allen 365 Tagen stehen jeweils mindestens zwei von ihnen abrufbereit, um Hilfe zu leisten, wo ein tödliches Unglück die Menschen aus ihrem Alltag reißt. Angehörige sind es meistens, denen Thomas Bischoff und seine Kollegen die Hand in einer solchen Situation reichen müssen - aber auch Einsatzkräfte und Helfer vor Ort, etwa bei Unfällen. Die ehrenamtlichen Einsatzkräfte, erkennbar an der Weste mit der entsprechenden Aufschrift, sind für diese schwierige Arbeit intensiv geschult. Ein Teil der Summe von 2000 Euro, die Klinikum und Stadtverwaltung gemeinsam spenden, geht daher in die Aus- und Fortbildung der Notfallbegleiter sowie in die Supervision, denn auch die Helfenden benötigen regelmäßiges Feedback, um ihre Erlebnisse einzuordnen und zu verarbeiten. Thomas Bischoff fasst die Aufgabe so zusammen: „Die Rettungskräfte leisten erste Hilfe am Einsatzort, wir versuchen Erste Hilfe für die Seele zu geben.“ Hermann Lichtsinn, Personalratsvorsitzender im Klinikum, kann sich vorstellen, dass noch mehr mitmachen bei der Censpende: „Einfach in der Personalabteilung melden,“ ist sein Rat.