Gütersloh. Seit etwas mehr als 100 Jahren hat Gütersloh eine psychiatrische Klinik. Bei ihrer Eröffnung kurz nach dem Ersten Weltkrieg brach die „Provinzial-Heilanstalt“ bewusst mit den großen Verwahranstalten des 19. Jahrhunderts:
Das Konzept des Gründungsdirektors Hermann Simon setzte auf Arbeitstherapie und ein geregeltes soziales Leben mit Unterbringung in pavillonähnlichen Häusern inmitten eines großzügigen Parks. Eine Rundgang der Volkshochschule (VHS) am 4. Juni um 14 Uhr über das LWL-Gelände ist gleichsam eine Spurensuche nach den Entwicklungen, die die Gütersloher Psychiatrie im Laufe ihrer hundertjährigen Geschichte geprägt haben. Dabei wird auch an das dunkelste Kapitel – die Verschleppung von über 1.000 Patient*innen in Tötungsanstalten während der NS-Zeit – erinnert. Eine Anmeldung zur kostenfreien Führung bei der VHS unter Angabe der Kursnr. E11576 ist telephonisch unter 82-2925 oder unter www.vhs-gt.de bis Freitag, 11 Uhr notwendig.
Bild: Stadt Gütersloh