Gütersloh (gpr). Unter dem Slogan „Gütersloh hat einen neuen Einwohner“ hat das neue Stadthallen-Restaurant „Fritz“ unter Leitung des Parkhotel-Tochterunternehmens Gastico vor knapp 14 Tagen seine Türen geöffnet. Ein Slogan, der verdeutlichen soll: Wir sind Teil der Stadt und heißen alle willkommen. Wie ernst es dem „Fritz“ damit ist, hat jetzt eine schöne Aktion zum Einstand gezeigt, denn die 98.000-Einwohner-Stadt Gütersloh hat streng genommen nicht nur einen, sondern aktuell mehrere Hundert neue Einwohner. Rund 900 Flüchtlinge leben zur Zeit hier, davon rund 400 in den Notunterkünften in Friedrichsdorf und Spexard.
Umsorgt und betreut werden diese Vertriebenen aus aller Welt - egal ob in den Sporthallen oder städtischen Wohnungen - von einer imposanten Zahl ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer, die die Arbeit der Hauptamtlichen nach Kräften auf vielfache Weise unterstützen. Parkhotel-Direktor Sönke Tuchel hatte deshalb mit dem Team rund um Gastico-Küchenchef Jean Claude Clapperton und „Fritz“-Betriebsleiter Tobias Fillinger die Idee, dieser Arbeit, die häufig im Verborgenen und mit großer Selbstverständlichkeit stattfindet, mit einem Abend für ehrenamtliche Helfer Anerkennung zu zollen. Das „Fritz“ lud die Ehrenamtlichen zu einem fröhlichen Beisammensein und kostenlosen Essen ein.
Am eigentlich betriebsfreien Montag hieß es im großzügig umgestalteten Restaurantbereich sowie im Saal „Louise“ der Stadthalle Gütersloh dann: „Fritz sagt Danke.“ Rund 80 Ehrenamtliche aus den Bereichen der Flüchtlingshilfe bei der Stadt Gütersloh, des DRK, der Diakonie, des Fördervereins Avenwedde-Bahnhof, des Sprachförderer-Teams „Dialog in Deutsch“ sowie aus weiteren Gruppen bekamen die Gelegenheit zu dieser "besonderen Art des Dankes und der Anerkennung", wie die Erste Beigeordnete der Stadt Gütersloh, Christine Lang, es formulierte. Sie stehen, wie Lang herausstellte, "stellvertretend für die vielen, vielen Unbekannten, die Flüchtlingsaktivitäten zu ihrer Freizeitbeschäftigung gemacht haben. Was sich hier abspielt, ist gelebte Willkommenskultur.“ Über die Sicherstellung der Grundbedürfnisse Unterbringung und Versorgung hinaus gehe es auch um menschliche Unterstützung und sinnvolle Beschäftigungen.
In knappen, warmherzigen Begrüßungsworten stellte auch Parkhotel-Chef Tuchel klar, wie sehr ihn die Hilfsbereitschaft der Gütersloher mit Freude und Stolz erfülle. „Dieses kleine Abendessen ist wahrscheinlich nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Nehmen Sie es stellvertretend für die Wertschätzung und Verbeugung vor Ihrer Arbeit“. Das Gastico-Team ließ diesen Worten kulinarische Tatsachen folgen und lud an ein reich gefülltes Buffet.
Sarah Meißner vom Mutter-Kind-Treff in Avenwedde-Bahnhof sprach aus, was die meisten wohl ähnlich empfanden: "Ich engagiere mich seit Jahren ehrenamtlich. Mit so einer Anerkennung unserer Arbeit hatte ich nicht gerechnet, es ist grandios." Auch Helga Stitz von der evangelischen Kirche in Friedrichsdorf war ein wenig sprachlos: „Es ist ein richtig toller Abend und ein super Ansporn." Am Ende eines unvergesslichen Abends lag das Fazit klar auf der Hand : Gütersloh hat mit dem „Fritz“ nicht nur einen neuen Einwohner, sondern einen mit einem Herz, das anscheinend so groß ist, wie das der ehrenamtlichen Flüchtlingshelfer. So gesehen ist Neubürger „Fritz“ spätestens am Danke-Montag endgültig in Gütersloh angekommen.