Fachlicher Austausch ist immer nützlich − nicht nur unter den eigenen Kolleginnen und Kollegen, sondern auch länderübergreifend. Und so verbrachte Gudrun Wielsch aus der Abteilung Jugend des Kreises Gütersloh einige Tage in Valmiera, der lettischen Partnerregion des Kreises. Begleitet wurde sie dabei von Alf Kontermann. Beide sind Lehrtrainer der Gewalt Akademie Villigst, einem Zusammenschluss von Trainern aus dem Bereich ‚Gewaltprävention und Antirassismusarbeit‘. „Auch in Lettland bekommt das Thema Soziales Lernen immer mehr Bedeutung, da zunehmend Probleme mit Kinder- und Jugendgewalt wahrgenommen werden. Ein Phänomen, das auch für die Arbeit mit Erwachsen zu beobachten ist“, erklärt Wielsch.
Auf Einladung der Bewährungshilfe in Valmiera arbeiteten Wielsch und Kontermann drei Tage mit einer Gruppe aus verschiedenen sozialen Bereichen. „Dies war nur möglich, weil Dr. Silvana Kreyer für uns übersetzt hat“, ist Gudrun Wielsch dankbar, dass es keine sprachlichen Barrieren gab. Kreyer engagiert sich schon viele Jahre für die Partnerschaft. Die Teilnehmer aus Valmiera haben so ein Grundseminar der Villigster Trainer-Ausbildung ‚Gewalt und Rassismus‘ erhalten. Im Villigster Deeskalationsprogramm werden Haltungen und alternative Handlungsansätze im Umgang mit gewaltbereiten Menschen entwickelt.
Da auch Intervention ein Thema war, dürfen sich die Teilnehmer jetzt zertifizierte ‚Friedensstifter‘ nennen. Zukünftig soll das Programm ‚Soziales Lernen‘ bzw. Deeskalationstraining in der Partnerregion, in der Bewährungshilfe und auch in den Schulen in Valmiera eingesetzt werden. „Wir haben nicht nur unser Wissen nach Lettland gebracht, sondern konnten auch von den dortigen Kollegen lernen“, so das Fazit der Sozialarbeiterin Wielsch. „Wir verfügen jetzt über weitere sinnvolle Übungen, die auch für unsere Trainingstätigkeit prima sind.“