Zur Unterstützung von Flüchtlingen hatte die Kreispolitik 100.000 Euro zur Verfügung gestellt und beschlossen, dieses Geld insbesondere in umfangreiche Sprachförderungsmaßnahmen für minderjährige Flüchtlinge zu investieren. Im Kreisausschuss entschieden sich die Kreispolitiker jetzt dazu, die noch verbleibenden 53.000 Euro in die Maßnahme „Handlungsorientiertes Deutsch lernen in der Sekundarstufe I für Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund in Auffang- bzw. Vorbereitungsklassen“ zu investieren.
Die bisher investierten Mittel wurden aufgeteilt auf das Projekt „Rucksack Kita“ mit 25.000 Euro und erste allgemeine Sprachförderungen durch Ferienkurse in den kreiseigenen Berufskollegs mit 12.000 Euro sowie die Förderung von Ehrenamtlichen im Dienst der Flüchtlingshilfe mit 10.000 Euro. Die Förderung zur Etablierung von Auffang- bzw. Vorbereitungsklassen mit 53.000 Euro statt den ursprünglich geplanten 21.000 Euro ergab sich aus der Diskussion der Kreispolitiker. Schon im Schul-, Kultur- und Sportausschuss war man sich einig gewesen, mehr Geld auszugeben, als die Verwaltung vorgeschlagen hatte.
Die geplanten Sprachkurse sollen nicht nur die sprachliche Weiterbildung, sondern auch verschiedene Sozialkompetenzen fördern. Die jungen Flüchtlinge sollen unter anderem lernen, die Bibliothek richtig zu verwenden, an Sportvereinen und Jugendtreffs teilzunehmen sowie generell öffentliche Einrichtungen zu verwenden.
Die Maßnahme umfasst pro Kurs 24 Zeitstunden für das Halbjahr 2015/2016 und soll zuerst in der Stadt Gütersloh und der Gemeinde Steinhagen umgesetzt werden. Ergänzend zum normalen Unterricht soll Flüchtlingen im Alter von 10 bis 17 Jahren die Kompetenzen vermittelt werden, ihren Alltag zu reflektieren und sich auf sozialer Ebene einzugliedern. Dieser Prozess findet mit außerschulischen Trägern statt.
Die ersten sechs Schulen, an denen die besonderen Sprachkurse angeboten werden, sind das Städtische Gymnasium, die Elly-Heuss-Knapp-Realschule, die Freiherr-vom-Stein-Realschule, die Geschwister-Scholl-Realschule sowie die Hauptschule Nord und die Realschulschule Steinhagen. Da durch die Erhöhung der Investitionssumme nun deutlich mehr Geld zur Verfügung steht, werden an weiteren Schulen und in weiteren Kommunen die Kurse angeboten. Zudem kann der Zeitraum ausgeweitet werden.