Gütersloh. Landrat Sven-Georg Adenauer hat den Krisenstab des Kreises Gütersloh einberufen. Anlass ist die Bitte der Bezirksregierung Detmold an den Kreis Gütersloh, dem Land Nordrhein-Westfalen Amtshilfe bei der Bereitstellung weiterer Notunterkünfte für Flüchtlinge zu leisten. Aufgabe des Krisenstabes ist es, alle hierzu erforderlichen Vorbereitungen und Maßnahmen einzuleiten und zu koordinieren.
Unter der Leitung von Thomas Kuhlbusch, Fachbereichsleiter Gesundheit, Ordnung und Recht, kamen heute Vertreter aller Fachbereiche der Kreisverwaltung zusammen. An der heutigen Sitzung nahmen auch Kreisbrandmeister Dietmar Holtkemper und Jürgen Strathaus (Leiter Planungsstab DRK) teil. Der Stab wird jetzt je nach Bedarf zusammentreten. Vorrangige Aufgabe ist es, Personal bereitzustellen, das in der vom Land geplanten Notunterkunft in Schloß Holte-Stukenbrock bei der Registrierung der ankommenden Flüchtlinge Amtshilfe leistet. Mehr als 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kreises waren dem hausinternen Aufruf des Landrats gefolgt, bei der Registrierung, aber auch der Verwaltung der Notunterkunft in Schloß Holte-Stukenbrock zu unterstützen. Nicht alle können berücksichtigt werden: So sind einige an ihren regulären Arbeitsplätzen unverzichtbar, entweder weil sie an anderen Stellen aufgrund des Flüchtlingszustroms ohnehin gebraucht werden oder weil sie in Bereichen arbeiten, die bereits personell erheblich unter Druck stehen. Vier Mitarbeiter wurden jetzt ausgewählt, die die Bezirksregierung Detmold bei der Erstbesetzung für Schloß Holte-Stukenbrock unterstützen. Zehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bilden derzeit die Reserve.
Eine weitere wichtige Aufgabe des Krisenstabes besteht darin, in enger Abstimmung und Zusammenarbeit mit den Kommunen weitere geeignete Liegenschaften zu identifizieren, die sich als Notunterkünfte für rund 200 Personen eignen. Dabei stehen sowohl kreiseigene wie auch kommunale Liegenschaften im Fokus. Und da die Hilfsorganisationen derzeit durch die in Gütersloh, Rheda-Wiedenbrück und Schloß Holte-Stukenbrock bestehenden Notunterkünfte voll ausgelastet sind, besteht schließlich eine weitere wichtige Aufgabe darin, die derzeit noch völlig offene Frage zu klären, wie und durch wen eine adäquate Betreuung von Flüchtlingen in weiteren Notunterkünfte sichergestellt werden kann.
Derzeit, Stand 9. September 12 Uhr, sind 1.306 Flüchtlinge in Notunterkünften im Kreis Gütersloh untergebracht: 387 in Gütersloh, 500 in Schloß Holte-Stukenbrock, 317 in Rheda-Wiedenbrück und 102 in Versmold.