Wann können die Flüchtlinge mit dem Spracherwerb beginnen? Wann können sie arbeiten? Wie werden die Kinder in Schule und Kita integriert? Die Anwohner der Sporthalle am Carl-Miele-Berufskolleg hatten viele Fragen. Die Sporthalle wird zurzeit für die Ankunft der Flüchtlinge vorbereitet. In einer Anwohnerversammlung informierte die Stadt Gütersloh, unterstützt von Vertretern des Deutschen Roten Kreuzes, am Dienstagabend darüber, dass Platz für 180 Personen geschaffen werde. Die ersten Flüchtlinge ziehen mit 43 Personen am 12. Januar ein.
Bei einem Rundgang durch die Sporthalle erläuterte Rainer Frenz vom Deutschen Roten Kreuz, dass die Flüchtlinge in den durch Holzwände abgetrennten Abteilen mit vier, sechs oder acht Personen untergebracht werden. Außer den Betten erhalten die Abteile noch Spinde und Vorhänge, um die Privatsphäre zu schützen. Die Verpflegung findet ebenfalls in einem Bereich der Sporthalle statt. Sanitäre Einrichtungen sind genügend vorhanden. Eine Verbesserung der Ausleuchtung rund um die Sporthalle soll ebenso für Sicherheit sorgen wie der Einsatz eines professionellen Sicherheitsdienstes.
Im letzten Jahr seien der Stadt Gütersloh 817 Flüchtlinge zugewiesen worden, informierte Joachim Martensmeier, Dezernent für Bildung, Jugend, Familie und Soziales, die rund 90 Anwohner. Die Stadt prüfe ständig Immobilien, die für die Unterbringung von Flüchtlingen in Frage kämen. Zurzeit seien jedoch alle Möglichkeiten ausgeschöpft, so dass die Unterbringung der zugewiesenen Flüchtlinge in der Hauptschule Nord und jetzt auch in der Sporthalle des Carl-Miele-Berufskollegs erfolgen müsse. Weitere Immobilien seien aber bereits in Vorbereitung und die Stadt habe Containerstandorte ausfindig gemacht.
Martensmeier bedankte sich für das Engagement, das in einem großen Ausmaß und in vielen Facetten zu spüren sei. Er bedankte sich auch bei der Schulgemeinde für die gute Kooperation. Zustimmenden Applaus erhielt Claudia Buchanan, die sich darauf freut, helfen zu können. „Wir sollten nicht so viel Angst haben“, meinte die Anwohnerin, es seien die Flüchtlinge, die in ihrer Situation viel mehr Grund dazu hätten, Angst zu haben.
Sei es mit Sprachunterricht oder Kleiderspenden: Helfen wollen viele. Wer sich einbringen will, kann sich entweder direkt an die DRK-Leiterin der Flüchtlingsunterkunft in der Sporthalle des Carl-Miele Berufskollegs, Miriam Janke, wenden oder an das Deutsche Rote Kreuz unter der Telefonnummer 98860.