Kreis Gütersloh. 324 Ausbildungsberufe gibt es in Deutschland. Viele davon werden auch von den über 2.200 Ausbildungsbetrieben im Kreis Gütersloh angeboten.
Für Berufseinsteiger kann es herausfordernd sein, den Überblick zu behalten und – viel entscheidender – den passenden Ausbildungsberuf für sich zu finden. Das Projekt ‚Berufeklappe im Kreis Gütersloh‘ soll praxisnahe Eindrücke vom Ausbildungsalltag in den heimischen Betrieben verschaffen und so bei der Orientierung helfen. Im Rahmen von ‚Berufeklappe‘ werden Ausbildungsberufe filmisch vorgestellt. Das Besondere: Das gesamte Drehteam samt Redaktion ist jeweils mit Schülerinnen und Schülern besetzt.
Was verdient man in der Ausbildung? Welchen Schulabschluss sollte ich mitbringen? Wie sieht der Alltag aus? Diese Fragen stehen typischerweise im Zentrum eines ‚Berufeklappe‘-Drehs. „Die Filme sollen jungen Menschen, die sich über Ausbildungsmöglichkeiten im Kreis Gütersloh informieren möchten, einen realistischen und authentischen Eindruck in die jeweiligen Berufe geben“, sagt Nikola Weber, Geschäftsführerin der pro Wirtschaft GT, Trägerin des zdi Zentrums pro MINT GT. Das Projekt ‚Berufeklappe‘ ist bereits 2018 als Pilotprojekt in Kooperation mit dem Schülerlabor Digitale Medien der Moritz-Fontaine-Gesamtschule in Rheda-Wiedenbrück gestartet und wird nun kreisweit ausgerollt. Der jüngste Film, der für die ‚Berufeklappe‘ Kreis Gütersloh produziert wurde, liefert einen Einblick in die Ausbildungswelt einer Maler- und Lackiererin.
Im Fokus des Filmes steht Angelina. Sie ist 21 Jahre alt und befindet sich im zweiten Lehrjahr beim Gütersloher Malerbetrieb Rickmann-Rehage. Im Video gibt Angelina Eindrücke von der Baustelle, spricht über die Bezahlung, erzählt, was mehr oder weniger Spaß macht, nennt schulische Anforderungen und sagt wie es ist, oftmals die einzige Frau auf der Baustelle zu sein: „Wenn man einmal gezeigt hat, dass man etwas draufhat, ist das kein Thema mehr“.
Das Team hinter der Kamera und auch die beiden Moderatorinnen, die die angehende Malerin befragen, sind allesamt Schülerinnen und Schüler des Reckenberg Berufskollegs in Rheda-Wiedenbrück. Denn das ist das Konzept der ‚Berufeklappe‘: Junge Menschen, die ebenfalls bald über ihren Einstieg ins Berufsleben entscheiden müssen, befragen Auszubildende, bringen ihre Perspektiven ein und lernen dabei zudem erstes filmisches Handwerkszeug, wie Schreiben, den Schnitt, Belichtung und mehr kennen. Unterstützt werden die Drehs jeweils von einem professionellen Filmteam, welches die Jugendlichen der verschiedenen Schulen und Berufskollegs anleitet und die Dreharbeiten mit professionellem Equipment ausstattet.
Neben den Ausbildungsberufen präsentieren sich im Rahmen des Projektes auch die Ausbildungsbetriebe. „Für uns ist die Berufeklappe eine schöne Möglichkeit unsere Ausbildungsberufe und unser Unternehmen zu präsentieren und so Nachwuchskräfte für uns zu gewinnen“, sagt Julia Rehage von Rickmann-Rehage.
In der Reihe Berufeklappe sind inzwischen 14 Filme entstanden, die jetzt auf einer neuen Webseite zusammengeführt werden und unter www.berufeklappe.de abrufbar sind. Weitere Filme werden laufend ergänzt.
„Das ‚Berufeklappe‘-Projekt ist ein Kooperationsprojekt zu dessen Gelingen viele Akteure beitragen“, sagt Weber. „Wichtigste Partner sind weiterführende Schulen und Berufskollegs im Kreis Gütersloh, die in Kooperation mit dem jeweiligen Ausbildungsbetrieb die Voraussetzungen für das Filmprojekt schaffen“, so Weber.
Das ‚Berufeklappe‘ Projekt wird unterstützt durch den Kreis Gütersloh mit seinem Bildungsbüro und dem Medienzentrum. Zur Durchführung von Filmprojekten können Fördermittel des Kreises oder der Berufs- und Studienorientierung in Anspruch genommen werden. Die Koordination der Projektpartner und zentrale Stelle für die Fördermittelanfragen ist das das zdi-Zentrum pro MINT GT.
Den Film zum Unternehmen Rickmann-Rehage rund um Maler- und Lackiererin Angelina sowie alle weiteren Filme, die bislang produziert wurden, finden sich auf www.berufeklappe.de
Die pro Wirtschaft GT sucht für das Projekt sowohl weitere Ausbildungsbetriebe als auch Schulklassen oder Kurse, die Motiv und Produktionsteam für weitere Filme und Berufe werden möchten. Ausführliche Information zum Projekt gibt es auf der Website oder persönlich.
Ansprechpartnerin ist Katharina Lippert, k.lippert(at)prowi-gt.de, 05241 851462
Bild: Im Zentrum des ersten ‚Berufeklappe‘-Filmes: Angelina, angehende Maler- und Lackiererin beim Gütersloher Unternehmen Rickmann-Rehage. (Foto: pro Wirtschaft GT GmbH)