Beim Tierschutz-Schnupperkurs im Rahmen der Ferienspiele vermittelt der Verein Achtung für Tiere e.V. Kindern und Jugendlichen Wissen über das natürliche Verhalten von Tieren unterschiedlicher Arten und ihre Ansprüche an ein gutes Leben.
Es geht auch um die einfache Tatsache, dass jedes einzelne Tier neben den artspezifischen ganz persönliche Bedürfnisse hat. „Kaninchen, Pferde, Hühner, Katzen, die meisten Tiere schließen z.B. lebenslange Freundschaften. Wenn Tiere ge- und verkauft oder verschenkt werden, wird das oft ignoriert. Ehrlich gesagt werden die meisten Tiere in der Hand von Menschen wie Gegenstände behandelt. Das ist tragisch. Wir sollten uns in die Lage der Tiere hineinversetzen. Tiere fühlen und Tiere wollen leben. Dem gilt es Rechnung zu tragen“, fordert die Vereinsvorsitzende Astrid Reinke, die die Kurse leitet.
Neben der täglichen Versorgung der Lebenshofbewohner, dem Putzen der Esel und Pferde, Spielen mit den Katzen und Ausführen der Hunde würden auch in den Ferienprojekten traurige Fakten angesprochen, wie die Trennung von Mutter und Säugling in der Milchwirtschaft, das massenhafte Zusammenquetschen von Tieren für die Fleisch und Eierproduktion oder die so leidvollen Tierversuche. „Bauernhof-, Tierzirkus- und Jägerprojekte sind in vielen Schulen und Ferienangeboten Programm. In Biologie bekommen Schülerinnen und Schüler Tierversuche oft als Standard präsentiert. Tierschutz fehlt in Schule und Freizeit dagegen sehr“, beklagt die Tierärztin und Pädagogin.
Das müsse sich endlich ändern, findet Reinke. „Sonst werden die furchtbaren Undercoveraufnahmen aus Ställen, Schlachtstätten und Laboren immer weiterströmen“. Die Leiden, die kommerzielle Nutzer aber auch viele Privatleute ihren Tieren ganz legal zufügten, verrohten Menschen. Es gäbe massenhaft Beispiele dafür.
„Bei Achtung für Tiere lernen junge Menschen, das Tiere fühlen wie sie selbst. Dass sie Freude, Freundschaft, Angst und Einsamkeit empfinden. Bei all dem Tierleid in unserem Land macht es für die Tiere doch Mut zu erleben, dass schon junge Schülerinnen und Schüler unsere Informationen interessiert und dankbar aufnehmen, auch wenn sie nicht lustig sind. Es macht Mut mitzuerleben, wie sie mit Hingabe und liebevoller Aufmerksamkeit Tiere umsorgen. Und wenn es nur wenige Stunden sind.“
Im Verein können sich auch Jugendliche engagieren. Infos unter Tel:0152-27199234.
Bild: „Wir sind kein Streichelzoo. Den meisten Tieren fehlt viel Grundlegenderes als Streicheleinheiten. Trotzdem bekommen unsere Tiere natürlich liebevollen Kontakt mit Menschen, wenn sie es möchten“, erklärt Reinke. (Foto: Achtung für Tiere e.V.)